«Mein grösster Fehler war zweifelsohne dieser verdammte Diskurs», hiess es in einer Erklärung Alvims an brasilianische Zeitungen wie die «Folha de S. Paulo» und «O Globo» am Freitagabend. Alvim sprach von einem «schrecklichen Fehler».
In einem Video, das das Sekretariat für Kultur der Regierung des rechten Präsidenten Jair Bolsonaro zu einem neuen Kunstpreises auf Twitter postete, hatte Alvim im Januar 2020 gesagt: «Die brasilianische Kunst des nächsten Jahrzehnts wird heroisch sein und sie wird national sein. (...) Oder sie wird nichts sein.» Brasilianische Medien verglichen die Passage mit Aussagen von Goebbels und stellten die beiden Stellen übereinander.
Auch die Ästhetik des Videos, der Ton des Vortrags und die Hintergrundmusik - aus der Oper «Lohengrin» von Richard Wagner - erinnerten Beobachter in Brasilien an Nazi-Propaganda. In seiner neuen Erklärung wiederholte Alvim seine Begründung von damals auf Facebook, er habe nicht gewusst, woher der Satz stamme. Hätte er es gewusst, hätte er dies nie gesagt: «Der Satz an sich hatte keine Nazi-Konnotation, also habe ich darin nichts Falsches gesehen.»