Ein Jahr nach dem Brand: Wiederaufbau der Notre-Dame stockt

Genau ein Jahr ist es her, als Notre-Dame, das Wahrzeichen von Paris, in Flammen stand. Die Welt schaute zu, wie die Feuerwehrmänner die ganze Nacht über versuchten, den Brand zu löschen. Am Tag danach dann die Bilanz: Der Dachstock wurde ein Opfer der Flammen. Schnell wurden hohe Spendensummen von Gönnern gesprochen. Präsident Emmanuel Macron verkündete danach in einer Ansprache, man wolle Notre-Dame noch schöner wieder aufbauen als vorhin - und das innerhalb von fünf Jahren. Ein ambitionierter Zeitplan.

Ein Jahr später liegen diese Pläne brach. Noch immer sind Sicherungsarbeiten im Gang. Problematisch ist vor allem das bleihaltige Gerüst auf dem Dach, das um den Vierungsturm aufgebaut wurde. Der Turm - ebenfalls aus Blei - war renoviert, das Baugerüst allerdings noch nicht vollständig abgebaut worden. Die Metallstäbe des Baugerüstes sind durch die Hitze der Flammen ineinander verschmolzen. Um es abmontieren zu können, müsste man wohl zuerst das Strebewerk mit Holzbalken verstärken, damit die Kathedrale nicht einstürzt. 

Viele Monate lang war das Wetter zu schlecht, um mit dem Abbau zu beginnen. Und jetzt kommt auch noch die Corona-Krise dazwischen. Alle Arbeiten an der 850 Jahre alten Kathedrale sind zum Stillstand gekommen.

Gerettet werden konnten allerdings die Fenster der Kathedrale. Diese liessen sich einfach vom Gemäuer lösen und somit bewahren.

Schon früh wurden auch Entwürfe zum Wiederaufbau publik. Einige Architekten liessen ihrer Kreativität freien Lauf, wie die untenstehenden, die auf dem Dach einen Pool bauen würden.

Alexandre Fantozzi würde die Kathedrale wieder ähnlich aufbauen wie vorher: Allerdings würde er den ganzen Dachstock mit Kirchenfenstern bestücken.

Die Variante von Whocaresdesign geht in Richtung Penthouse.

Ein Park für die Pariser auf dem Dach der Notre-Dame. Das der Vorschlag von ejezeta.cl.

Wann es mit den Bauarbeiten losgeht, ist noch nicht klar. Geplant ist 2021. Auch wie Notre-Dame nachher aussehen wird, und inwiefern Corona diese Arbeiten verzögert, ist ungewiss.