WhatsApp-Nutzungsbedingungen

Facebook-Spionage oder harmloses Update? Das ändert sich am 15. Mai

· Online seit 13.05.2021, 17:11 Uhr
Schon Anfang Jahr sorgten WhatsApps neue Nutzungsbedingungen für reichlich Gesprächsstoff. Wer bis Februar nicht zustimmt, verliert seinen Zugang zur Messenger-App – so hiess es damals. Nach heftiger Kritik ruderte das zu Facebook gehörende Unternehmen jedoch zurück.
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Private Gespräche werden an Facebook übermittelt, man wird von Werbung überflutet und wer nicht damit einverstanden ist, wird gelöscht – so die Befürchtungen einiger, als WhatsApp die Änderungen zuerst ankündigte. Seit dem Rückzug Anfang Jahr versucht WhatsApp aufzuklären, worum es wirklich geht.

Gleich vorneweg: Auswirkungen auf die Privatsphäre deiner Nachrichten an Freunde oder Familie haben die neuen Nutzungsbedingungen nicht. «Sie sind durch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschützt und weder WhatsApp noch Facebook können sie lesen oder anhören», so WhatsApp auf seiner Website.

Daten dürfen von Facebook nicht zu Werbezwecken genutzt werden

Im Zentrum der Änderungen stehen optionale Unternehmensfunktionen. Nutzerinnen und Nutzer sollen besser über die App mit Firmen in Kontakt treten können. Dazu werden Daten wie Länge der Nutzung, Art der Kommunikation mit Unternehmen und Daten des Gerätes wie Modell, Batteriestand, Standortinformationen und IP-Adresse an Facebook übermittelt.

Die erhobenen Daten dürfen im europäischen Raum jedoch nicht zu Werbezwecken verwendet werden. Nur wenn mit einem Unternehmen interagiert wird, könnte dieses die Daten für Werbung verwenden, nicht aber Facebook selbst. Das bestätigte im Januar auch Niamh Sweeney, Managerin bei WhatsApp, auf Twitter.

Und wenn ich nicht zustimme?

Nach dem Rückzug zu Beginn des Jahres steht die nächste Deadline vor der Tür: Am 15. Mai macht WhatsApp ernst. Seitdem wurde versucht, Gerüchte aus der Welt zu räumen und die Akzeptanz für das Update zu steigern. Wer am Samstag, 15. Mai, die neuen Nutzungsbedingungen noch nicht angenommen hat, muss aber nicht um seinen Account fürchten – jedenfalls nicht gleich.

Eine Ablehnung hat nach und nach Konsequenzen für dein WhatsApp-Konto. Anfangs wirst du wiederholt aufgefordert, den Nutzungsbedingungen zuzustimmen. Wer dem nicht nachkommt, kann das Pop-up nach einigen Wochen nicht mehr wegklicken. Jetzt ist der Account eingeschränkt.

Der Zugriff auf deine Chat-Liste wird dir verwehrt. Auf eingehende Anrufe kannst du jedoch antworten und auch auf eingehende Nachrichten kann reagiert werden. Allerdings nur über die Benachrichtigungsleiste und wenn du Benachrichtigungen aktiviert hast.

Anwalt und Youtuber Christian Solmecke hat dem Thema ein Video gewidmet, in dem er auf die rechtlichen Aspekte eingeht.

(mda)

veröffentlicht: 13. Mai 2021 17:11
aktualisiert: 13. Mai 2021 17:11
Quelle: PilatusToday

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