Great Barrier Reef

Forscher wollen mit künstlich veränderten Wolken das Korallensterben stoppen

03.09.2021, 14:25 Uhr
· Online seit 03.09.2021, 14:17 Uhr
Aufgrund hoher Wassertemperaturen soll das an der Nordostküste Australiens gelegene Riff schon mehr als die Hälfte seiner Korallen verloren haben. Australische Forscher suchen jetzt nach Möglichkeiten, das Weltkulturerbe zu retten.
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Mit einer speziellen Turbine auf einer umgebauten Fähre werden pro Sekunde Hunderte Millionen winzige Salzwassertröpfchen in die Luft geschleudert. Dort interagieren die Salzkristalle und andere Partikel mit den Wolken und sollen so mehr Sonnenenergie reflektieren und damit in den heissesten Monaten das Wasser des Riffs abkühlen.

Umweltfreundliche und günstige Technologie

Die Forschenden der Southern Cross University im Osten Australiens konnten bereits im ersten Testlauf 2020 bestätigen, dass die Tröpfchen aufsteigen und sich mit den Wolken vermischen. Beim zweiten Feldversuch im März 2021 ging es dann darum herauszufinden, welche Auswirkungen die Tröpfchen auf die Wolken haben.

Die Methode habe das Potenzial, das gesamte Great Barrier Reef auf eine kosteneffiziente Weise zu schützen, so Projektleiter Daniel Harrison, Ozeanograf und Ingenieur an der Southern Cross University. Weiter würden beim Prozess keinerlei Chemikalien verwendet. Die Daten der Feldversuche sollen laut Harrison bessere Ergebnisse geliefert haben als von Computermodellen vorhergesagt.

Für das Forschungsteam geht die Arbeit jetzt weiter und in den nächsten zwei Jahren sollen weitere Fortschritte erzielt werden – solange wird es vorerst noch finanziert. Das Projekt ist Teil des «Reef Restoration and Adaptation Program» zum Schutz und der Erhaltung der australischen Korallenriffe.

(mda)

veröffentlicht: 3. September 2021 14:17
aktualisiert: 3. September 2021 14:25
Quelle: PilatusToday

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