Israel seit «zehn Stunden unter Raketenbeschuss»
Quelle: CH Media Video Unit / AP
Der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern war in den vergangenen Tagen gefährlich eskaliert. Am Wochenende kam es mehrfach zu schweren Zusammenstössen in Jerusalem, bei denen Hunderte Menschen verletzt wurden. Nach massiven Raketenangriffen aus dem Gazastreifen auf Israel bombardierte die israelische Luftwaffe dann am Montag Ziele in dem abgeschotteten Küstengebiet, das von der militant-islamistischen Hamas beherrscht wird. Laut neuen Angaben der «Jerusalem Post» wurden dabei acht Hamas-Aktivisten getötet. Das Gesundheitsministeriums in Gaza sprach von insgesamt 20 getöteten Palästinensern im Gazastreifen, darunter neun Kinder.
Die israelische Botschaft in Berlin veröffentlichte auf Twitter mehrere Videos, die von Raketen beschossenen Häuser in der Stadt Ashdod zeigen. Dort sollen alleine in der Nacht auf Dienstag über 200 Raketen eingeschlagen sein.
Massiver Raketenhagel. Innerhalb weniger Minuten sind vor Kurzem mehr als 40 Raketen von Terroristen aus #Gaza auf #Israel abgefeuert worden. Eine Rakete schlug direkt in ein Wohnhaus in Ashdod ein, 30 Kilometer von Gaza entfernt.pic.twitter.com/UwyNcAGXt3
— Botschaft Israel (@IsraelinGermany) May 11, 2021
Angriff auf islamische Gedenkstätte
Gegen Mitternacht kündigte ein Hamas-Sprecher laut «Jerusalem Post» massive Attacken auf Ziele in Israel an, falls die israelischen Polizeikräfte den Tempelberg (Al-Haram al-Scharif/Das edle Heiligtum) in Jerusalem nicht binnen zwei Stunden räumen sollten. Dort hatte es in den vergangenen Tagen gewaltsame Zusammenstösse zwischen palästinensischen Gläubigen und Sicherheitskräften gegeben. Nach Ablauf des Ultimatums erklärte der Hamas-Sprecher dann dem Bericht zufolge, dass die Angriffspläne wegen des Einlenkens der israelischen Seite ausgesetzt worden seien. Vonseiten der israelischen Polizei gab es zunächst keine Bestätigung für ein angebliches Einlenken oder den verlangten Abzug von Sicherheitskräften aus dem umstrittenen Areal, das für Muslime wie Juden von herausragender Bedeutung ist.
Der israelische Politiker Ayman Odeh postete am Dienstag irritierende Bilder, die tanzende und feiernde Juden am Tempelberg zeigen, während im Hintergrund ein Feuer brennt.
מזעזע pic.twitter.com/7JM5ADoPJf
— Ayman Odeh (@AyOdeh) May 10, 2021
Der Tempelberg mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Zugleich standen dort früher zwei jüdische Tempel, von denen der letzte im Jahr 70 von den Römern zerstört wurde. Die Klagemauer ist ein Überrest jenes zerstörten Tempels und die heiligste Stätte der Juden.