Malis Präsident Keïta nach Putschversuch zurückgetreten
«Ich habe mich entschieden, meinen Posten zu verlassen», sagte er, bekleidet mit einer Maske zum Schutz vor Covid-19. Am Dienstag hatten Soldaten bei einer Meuterei Keita und Mitglieder seiner Regierung festgenommen.
Der Hintergrund der Meuterei war bislang unklar. Der westafrikanische Staat steckt seit Monaten in einer politischen Krise. Die Opposition im Lande fordert den Rücktritt von Präsident Keïta. Seine Popularität war angesichts von Vorwürfen rund um Korruption und Wahlmanipulationen stark gesunken. Zudem wird er dafür kritisiert, die Gefahr durch den islamistischen Terror nicht in den Griff zu bekommen. Jüngst ist es immer wieder zu grossen, teilweise gewalttätigen Protesten in dem Land gekommen.
In Mali - sowie anderen Ländern der Sahelzone - sind etliche islamistische Terrorgruppen aktiv, einige haben dem Islamischen Staat (IS) oder Al-Kaida die Treue geschworen. In dem Land sind auch deutsche Soldaten als Teil der UN-Stabilisierungsmission Minusma sowie der EU-Ausbildungsmission EUTM Mali im Einsatz. Jüngst stimmte der Bundestag mit grosser Mehrheit für eine Ausweitung der Beteiligung deutscher Soldaten an der EUTM-Mission.