Netflix enttäuscht mit schwachem Nutzerwachstum
In den drei Monaten bis Ende Juni nahm die weltweite Anzahl der Abonnenten lediglich um 1,5 Millionen auf insgesamt gut 209 Millionen zu, wie das Unternehmen am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Auch die Prognose für das laufende Vierteljahr fiel mit 3,5 Millionen erwarteten neuen Kunden relativ mager aus.
Netflix konnte im zweiten Quartal zwar durchaus mit einigen Produktionen punkten. So war etwa die zweite Staffel der französischen Gauner-Serie «Lupin» ein Hit, der allein in der ersten Woche von 54 Millionen Nutzerkonten abgerufen wurde.
Ansturm im Corona-Jahr 2020
Solche Erfolge verblassten jedoch im Vergleich zum Streaming-Boom, den die Corona-Krise im Vorjahr ausgelöst und der Netflix einen Ansturm von Nutzern beschert hatte. Die Pandemie habe zu einer ungewöhnlichen Verzerrung der Zahlen geführt, erklärte das Unternehmen nun.
Dabei lief das Quartal für Netflix finanziell betrachtet weit besser als vor einem Jahr. Der Nettogewinn stieg um fast 90 Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar und die Umsätze wuchsen um 19 Prozent auf 7,3 Milliarden Dollar. Die Netflix-Aktie gab im nachbörslichen Handel zunächst um 5 Prozent nach.
Dass diesmal nicht mit den ganz grossen Blockbustern zu rechnen war, war aufgrund pandemiebedingter Produktionsprobleme eigentlich schon klar gewesen. Doch beim Ausblick hatten Analysten mehr erwartet. Netflix steht zudem unter hohem Konkurrenzdruck, etwa durch den Hollywood-Giganten Walt Disney.