Coronavirus

Persisches Neujahr wird von Corona-Pandemie überschattet

· Online seit 20.03.2020, 06:58 Uhr
Der Beginn des Persischen Neuen Jahres Norus am Freitag ist von der weltweiten Corona-Pandemie überschattet worden.
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Das Neujahrsfest Norus wird gewöhnlich im Kreis der Familie verbracht und ist eine Zeit, in der Verwandte besucht werden. Dieses Jahr ist wegen der Corona-Krise aber vieles grundlegend anders.

Kein Zusammentreffen und Beisammensein

Afghanistans Präsident Aschraf Ghani stimmte die Menschen bereits am Donnerstagabend auf ein Neujahrsfest ohne große Feierlichkeiten ein. «Dieses Jahr wird erwartet, dass wir angesichts der Ausbreitung der Corona-Krankheit Veranstaltungen der Freude und des Beisammenseins auf eine Art feiern, ohne dass es Zusammentreffen und Menschenansammlungen gibt», sagte er in seiner Neujahrsansprache, die per Video ausgestrahlt wurde. Gegen 5:00 Uhr unserer Zeit am Freitag begann das Jahr 1399 des persischen Kalenders, der in Afghanistan und Iran verwendet wird.

Keine Ferien am Meer

Im Iran und Afghanistan sagten die Behörden öffentliche Festlichkeiten ab und forderten die Menschen auf, zuhause zu bleiben. Im Iran sperrte die Regierung die Autobahnen und Landstrassen zu zwei nordiranischen Provinzen. Die beiden Provinzen mit ihren Stränden am Kaspischen Meer waren in den letzten Jahrzehnten ein beliebtes Reiseziel während der zweiwöchigen Neujahrsferien. Auch alle heiligen Stätten hatten die Behörden gesperrt.

Kulturerbe der Unesco

Norus ist ein Jahrtausende altes Fest, das den Beginn des Frühlings markiert und von mehr als 300 Millionen Menschen im Nahen Osten, Zentral- und Südasien sowie in Teilen des Balkans und Ostafrikas gefeiert wird. Das Neujahrsfest wurde durch die alte persische Religion des Zoroastrismus vor über 3000 Jahren eingeführt und verbreitet. Der Persische Kalender basiert auf dem Lauf der Jahreszeiten und fällt jedes Jahr zu unterschiedlichen Zeiten auf den 20. oder 21. März. Wörtlich wird das Fest mit «Neuer Tag» übersetzt. Norus gehört zum immateriellen Kulturerbe der Unesco.

veröffentlicht: 20. März 2020 06:58
aktualisiert: 20. März 2020 06:58
Quelle: dpa

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