US-Wahlen

Swing States, Majorzwahl und Zweiparteiensystem – Das musst du wissen

03.11.2020, 11:02 Uhr
· Online seit 03.11.2020, 10:47 Uhr
Die 59. Präsidentschaftswahl ist geprägt von Fernsehdebatten, viel Geld und zahlreichen Begriffen. Wir klären auf.
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­Zweiparteiensystem

Die USA sind geprägt vom Zweiparteiensystem: Republikaner und Demokraten. Grund dafür ist die relative Mehrheitswahl (Majorzwahl). Das heisst: Wer in einem Staat mehr Stimmen erhält als die anderen, gewinnt dort. Die Wählerinnen und Wähler haben nur genau eine Stimme. Wenn also 30 Prozent für einen Kandidaten (A) stimmen, die restlichen 70 Prozent aber für unterschiedliche Kandidaten (B, C, D und E), die alle je auf weniger als 30 Prozent kommen, gewinnt A die Wahl. Weil: Kandidat A hat die meisten Stimmen erhalten.

Es gibt zwar andere, kleinere Parteien. Weil diese aber nie auf eine Mehrheit der Stimmen kommen, haben sie keine Chance und nehmen so gewissermassen den anderen Parteien Stimmen weg, die sie für eine Mehrheit bräuchten. Das System der relativen Mehrheitswahl lässt über die Jahre also rein mathematisch nur ein Zweiparteiensystem zu. So dominieren seit 160 Jahren die beiden Parteien Republikaner und Demokraten die US-Wahlen.

Swing States

Swing States oder Battleground States sind Bundesstaaten, in denen die Wählerinnen und Wähler mal für einen Republikaner und mal für einen Demokraten stimmen. Die New York Times bezeichnet für die US-Wahl 2020 die folgenden sechs Bundesstaaten als Swing States, wo der Ausgang der Wahl noch offen ist und dementsprechend entscheidend sein kann: Wisconsin (10 Wahlleute), Michigan (16 Wahlleute), Pennsylvania (20 Wahlleute), Arizona (11 Wahlleute), Florida (29 Wahlleute) und North Carolina (15 Wahlleute).

Als Safe States werden diejenigen Bundesstaaten bezeichnet, die historisch klar für die eine oder andere Partei sind.

Vorwahlen

Zu Beginn des Wahljahres finden die Vorwahlen statt. Dabei treten verschiedene republikanische Kandidaten gegeneinander an. Das gleiche passiert bei den Demokraten. Am Super Tuesday finden in mehrere Bundesstaaten Vorwahlen statt. Diese zeigen bereits welche Kandidaten erfolgreich sein könnten. Am Parteitag wird dann entschieden, wer als Kandidat zum US-Präsidenten erklärt wird.

­Wählen und gewählt werden

In der USA können nicht alle US-Bürgerinnen und Bürger wählen, sondern man muss sich dazu erst für die Wahlen registrieren. Dies ist eine Hürde und auch der Grund dafür, dass die Wahlbeteiligung in den USA normalerweise bei knapp 50 Prozent liegt. Zudem gilt in jeden Bundesstaat ein eigenes Wahlrecht.

Für die US-Wahlen können sich alle Bürgerinnen und Bürger aufstellen, die

-      in Amerika geboren wurden

-      bei Amtseintritt mindestens 35 Jahre alt sind

-      und seit 14 Jahren ohne Unterbruch in den USA gelebt haben.

Rund 250 Millionen US-Bürgerinnen und Bürger sind in diesem Jahr zur Stimmabgabe aufgerufen.

(hch)

veröffentlicht: 3. November 2020 10:47
aktualisiert: 3. November 2020 11:02
Quelle: PilatusToday

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