Trans-Frau als angebliches Werbegesicht: Firma ist 5 Milliarden weniger Wert
Quelle: PilatusToday / Janine Schaub
In den sozialen Medien hagelt es aktuell Kritik. Das Problem: Die Transgender-Frau Dylan Mulvaney soll angeblich das neue Werbegesicht für die Tampons-Firma «Tampax» sein. Diese Behauptungen kursierten auf den Social-Media-Plattformen wie TikTok oder Twitter. Wie sich herausstellt, handelt es sich hierbei um Fake News.
Auf Twitter nimmt «Tampax» Stellung: «Wir können bestätigen, dass wir keinen Sponsoringvertrag mit Dylan Mulvaney oder Jeffrey Marsh haben.»
Thanks for getting in touch. We can confirm that we do not have a sponsorship agreement with Dylan Mulvaney or Jeffrey Marsh.
— Tampax US (@Tampax) April 10, 2023
Tampons nicht für Eigengebrauch
Dylan Mulvaney selbst postete bereits im Dezember 2022 ein Video zu den Beschuldigungen und klarifizierte, dass es nie eine Kollaboration mit der Tampons-Firma gab. Zudem nahm sie Stellung zum Video, das im Internet für Verwirrung gesorgt hat. In dem vermeintlichen Werbevideo hielt sie Tampons in der Hand. Viele Userinnen und User zogen den voreiligen Schluss, dass es sich hierbei um eine Promotion handle.
@dylanmulvaney Day 12- TAMPONS #trans #tampon
♬ original sound - Dylan Mulvaney
Wie die Influencerin aufklärte, trage sie die Tampons nicht für ihren Eigengebrauch mit sich herum, sondern für andere Frauen. «Sollte jemand bei mir zu Hause sein und einen Tampon brauchen, kann ich ihnen einen geben. Oder falls mich jemand auf dem Club WC fragt, hätte ich einen griffbereit», erklärt Dylan Mulvaney in einem TikTok-Video. In anderen Videos stellte sie auch klar, dass sie die Tampons selbst gar nicht benutzen kann, weil sie keine weiblichen Geschlechtsorgane hat.
Tampax, Bud Light, Nike
Der Gedanke, dass eine Person, die gar keine weiblichen Geschlechtsorgane hat, für Tampons werben soll, stösst vielen sauer auf. «Lächerlich» schreibt ein User. «Sollte das Werbegesicht nicht jemand sein, der das Produkt auch benutzen kann?!», fragt ein anderer.
Doch nicht nur «Tampax» geriet ins Schussfeuer der negativen Kommentare. Auch die Bier-Firma «Bud Light» muss sich mit enormen Mengen an negativen Kommentaren auseinandersetzen. Dies, weil die Firma angeblich eine Kollaboration mit Dylan Mulvaney einging.
Bud Light, das typisch amerikanische Bier, stehe für den Stereotyp «starker amerikanischer weisser Mann», heisst es in den Kommentaren. Da passe eine Transgender-Frau nicht hinein. Die Diskussion löste schliesslich einen Massenboykott der Bud Light-Kundschaft aus, was der Biermarke einen Börsenverlust von 5 Milliarden US-Dollar einbrachte.
Die amerikanische Influencerin Dylan Mulvaney hat mehr als 10 Millionen Follower auf TikTok.
Ebenfalls machte sich die Sportbekleidungsmarke «Nike» keine Freunde mit ihrem Sponsoring von Dylan Mulvaney. «Ich sehe es nicht ein, dass eine Transgender-Frau ohne Brüste Werbung für Sport-BHs macht», schreibt eine Userin. Es scheint, als käme es nicht auf das beworbene Produkt an. Die negativen Kommentare lassen sich gleichwohl finden, egal ob bei Tampons, Bier oder Sportbekleidung.
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«Zu umstritten»: Experten halten sich zurück
Auf Anfrage unserer Redaktion wollte sich kein Marketing-Experte zum Thema Transgender-Frauen in der Werbung äussern. Dies sei zu umstritten und heikel, hiess es von diversen Seiten. Da wolle man lieber nichts dazu sagen.