USA

Trump wirbt für Tragen von Masken

21.07.2020, 18:25 Uhr
· Online seit 21.07.2020, 17:55 Uhr
Vor dem Hintergrund wachsender Kritik an seinem Krisenmanagement hat US-Präsident Donald Trump in der Corona-Pandemie für das Tragen von Masken in bestimmten Situationen geworben. «Wir sind vereint in unseren Bemühungen, das unsichtbare China-Virus zu besiegen», schrieb Trump am Montag auf Twitter. «Und viele Menschen sagen, dass es patriotisch ist, eine Gesichtsmaske zu tragen, wenn man keine soziale Distanz wahren kann. Niemand ist patriotischer als ich, Euer Lieblings-Präsident!» Dazu twitterte Trump ein Foto, wie er eine Maske mit dem Präsidenten-Siegel trägt.
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Bei den allermeisten öffentlichen Auftritten lehnt Trump das Tragen einer Maske für sich selber ab. Ihm wird vorgeworfen, durch seinen Maskenverzicht ein schlechtes Vorbild in der Pandemie abzugeben. Bei einem Krankenhausbesuch am vorvergangenen Samstag hatte Trump dann eine Mund-Nasen-Schutz getragen.

In einer am Freitag veröffentlichten Umfrage der «Washington Post» und des Senders ABC gaben 79 Prozent an, sie würden in Gegenwart anderer Menschen ausserhalb ihres Zuhauses immer oder meistens eine Schutzmaske tragen. 15 Prozent sagten, sie würden nie oder selten eine Maske anziehen. Der Umfrage zufolge hat auch die Kritik an Trumps Krisenmanagement zugenommen. 60 Prozent bewerteten Trumps Vorgehen in der Pandemie als negativ, nur noch 38 Prozent befürworteten es. Im März hatte eine knappe Mehrheit (51 Prozent) Trumps Vorgehen noch gutgeheissen, 45 Prozent hatten es abgelehnt.

Trump wird regelmässig auf das Virus getestet

Trump hatte im April Richtlinien der Gesundheitsbehörde CDC verkündet, nach denen das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes empfohlen wird. Er hatte aber umgehend deutlich gemacht, dass er selber keine Maske tragen werde. Trump und das Weisse Haus begründen das damit, dass der Präsident regelmässig auf das Coronavirus getestet werde.

In den USA werden weiterhin jeden Tag Zehntausende Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet. Der bisherige Rekord wurde am vergangenen Donnerstag erreicht, als Forscher der Johns-Hopkins-Universität (JHU) mit mehr als 77 000 Neuansteckungen registrierten. Seit Beginn der Pandemie verzeichnete die JHU-Statistik insgesamt mehr als 3,8 Millionen Fälle, mehr als 140 000 Menschen kamen infolge einer Infektion ums Leben.

«Im Vergleich geht es uns sehr gut»

Trump teilte am Dienstag auf Twitter mit Blick auf die Pandemie dennoch mit: «Im Vergleich zu den meisten anderen Ländern, die sehr leiden, geht es uns sehr gut.» Er warf den «Fake-News»-Medien vor, das nicht zu berichten. In einem weiteren Tweet schrieb er, bei der Suche nach einem Impfstoff und nach Medikamenten zur Behandlung einer Corona-Erkrankung würden grosse Fortschritte gemacht.

veröffentlicht: 21. Juli 2020 17:55
aktualisiert: 21. Juli 2020 18:25
Quelle: sda

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