Griechenland

UN-Bemühungen um Lösung der Zypernfrage erneut gescheitert

· Online seit 29.04.2021, 16:10 Uhr
Für die geteilte Mittelmeerinsel Zypern gibt es vorerst weiter keine Aussicht auf eine nachhaltige politische Lösung.
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Die Positionen der griechisch- und der türkisch-zyprischen Seite seien zu weit von einander entfernt, als dass überhaupt formelle Verhandlungen aufgenommen werden können, räumte UN-Generalsekretär António Guterres am Donnerstag nach erneut gescheiterten Vermittlungsbemühungen in Genf ein.

Die Mittelmeerinsel ist seit fast 50 Jahren geteilt. Alle Bemühungen zur Überwindung der Teilung sind bislang gescheitert.

«Ich gebe nicht auf», sagte Guterres. Er werde in den nächsten zwei bis drei Monaten eine neue informelle Gesprächsrunde einberufen. Die türkisch-zyprische Seite sehe nach vielen fruchtlosen Verhandlungen einzig die endgültige Teilung der Insel in zwei Staaten als Lösung, sagte Guterres. Die griechisch-zyprische Seite wolle weiter über eine Föderation mit zwei Bundesstaaten verhandeln. Die Überwindung der Teilung ist auch das Ziel der bisherigen UN-Resolutionen.

Die Ausgangslage sei schwierig gewesen, räumte Guterres ein, aber er bleibe optimistisch: «Die Quadratur des Kreises ist in der Geometrie unmöglich, aber sehr verbreitet in der Politik», sagte er. An den nächsten informellen Gesprächen sollen neben den beiden zyprischen Seiten wieder - wie jetzt in Genf - Vertreter Griechenlands, der Türkei und Grossbritanniens teilnehmen.

Zypern war bis 1960 britische Kolonie. Seit einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärintervention im Jahr 1974 ist die Insel in einen griechisch-zyprischen Teil im Süden und einen kleineren türkisch-zyprischen Teil im Norden geteilt. Nordzypern wird als Staat nur von der Türkei anerkannt. Die EU hingegen nahm ganz Zypern 2004 als Mitglied auf. Das EU-Recht und Regelwerk gilt aber - solange es keine einvernehmliche Lösung gibt - nur im Süden.

veröffentlicht: 29. April 2021 16:10
aktualisiert: 29. April 2021 16:10
Quelle: sda

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