WM-Botschafter verharmlost Todeszahlen von Stadionbau in Katar und erntet Kritik
In einer niederländischen Talkshow relativiert de Boer die Zahl von 6500 Todesopfern beim Stadionbau für die WM in Katar. Die Zahl hat die englische Zeitung «Guardian» letztes Jahr veröffentlicht. Der 51-Jährige sagt im Talk unter anderem: «Es sterben Menschen. Egal wie traurig. Aber sie geben einem das Gefühl, dass die Leute von der Hitze des Stadions erschlagen werden.»
Ronald de Boer hat in der Talkshow #Jinek die Zahl von 6.500 Todesopfern beim Stadionbau in Qatar infrage gestellt. "Der Wert ist wirklich totaler Blödsinn. Als ob die Leute einfach von der Hitze des Stadions erschlagen werden." De Boer ist WM-Botschafter.pic.twitter.com/NbfTqBc1oA
— oranjefussball (@oranjefussball) March 31, 2022
Er bezeichnet die Zahl zudem als «völligen Unsinn». Seine Aussagen schockierten viele User auf Social Media. Jemand twitterte beispielsweise: «Du solltest dich wirklich schämen!» Viele bezeichnen de Boer als korrupt und käuflich, da er WM-Botschafter sei und Katar ihn bezahlen würde.
Protestaktion vor Fifa-Zentrale in Zürich
Am Freitagabend fand in Doha die Gruppenauslosung zur Fifa-WM in Katar statt. Dies haben sich der deutsche Künstler Volker-Johannes Trieb und die Arbeiterwohlfahrt (AWO) zum Anlass genommen, vor der Fifa-Zentrale in Zürich eine Protestaktion zu starten. 6500 mit Sand gefüllte Fussbälle wurden direkt am Eingang abgeladen. Damit wollen sie symbolisch die Menschenrechtsverletzungen unter anderem beim Stadionbau in der Wüste an den Pranger stellen und «die Ignoranz und Gleichgültigkeit der Fifa aufzeigen», teilt der Medienverantwortliche der AWO Westliches Westfalen Jörg Richard mit.
(red.)