Luzern

Abschaffung der Gratis-Tests führt zu Chaos bei Testzentren

11.10.2021, 06:52 Uhr
· Online seit 08.10.2021, 19:01 Uhr
Wir wollten eine vollständige Liste machen und zeigen, wo die Coronatests künftig wie viel kosten werden. Die meisten Apotheken wissen aber noch gar nicht, zu welchem Preis die Coronatests ab Montag verkauft werden.
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Ab kommendem Montag, 11. Oktober, werden die Kosten für die Coronatests nicht mehr vom Bund übernommen. Die Kosten für die Tests werden nur bei Personen übernommen, die Symptome haben oder die nachweisen können, dass sie sich nicht impfen lassen können. Auch einmal Geimpften wird der Test bezahlt.

Wer einen Test und ein Zertifikat will, muss diese ab Montag selbst bezahlen. Wie viel das kosten wird, ist den Anbietern überlassen, erklärt Simone Buchmann von der Kommunikation beim BAG: «Für Selbstzahler hat der Bund keine Tarife festgelegt. Diese Preisfestsetzung unterliegt der Privatautonomie.»

Die Preise sind noch unklar

Wie unsere Recherche zeigt, wissen die wenigsten Apotheken, wie sie die Preise gestalten sollen. Von der Toppharm-Apotheken-Genossenschaft beispielsweise heisst es, die Preise werden von den Filialen einzeln festgelegt. Dort ist man auf Anfrage noch nicht sicher, wie teuer die Tests sein werden. Es müsse einfach ein kostendeckendes Geschäft sein.

Ähnlich klingt es bei den Apotheken der Amavita: Bei mehreren angefragten Amavita-Apotheken weiss man nicht, wie viel die Tests ab Montag kosten werden. Auch hier warte man auf Anweisungen von oben oder vom BAG.

Ebenfalls noch nicht definiert sind die Preise beim Corona Testcenter Emmenbrücke. Auch hier geht man davon aus, dass eine Anweisung vom BAG kommt. Zu den Preisen kann man noch nichts sagen.

Auch beim Testpoint vom Ace Cafe in Rothenburg wird man erst am Sonntag wissen, wie teuer die Tests sein werden.

Viele Apotheken warten also auf Anweisungen vom BAG. Die wird es aber nicht geben, weil die Preisgestaltung bei den Geschäften liegt. Die Verwirrung scheint gross zu sein.

Von Kanton zu Kanton unterschiedlich

Der Covid Test Point in Schüpfheim, der Covid Test Point Emmenbrücke und der Covid Test Point Messe Luzern werden von der Firma Synlab betrieben. Die Firma ist schweizweit tätig. Mediensprecher Stefan Mathys erklärt: «Die Preise unterscheiden sich von Kanton zu Kanton. Grundsätzlich kostet der PCR-Test zwischen 130 und 170 Franken. Der Schnelltest liegt zwischen 40 und 50 Franken.»

Synlab prüft aber noch, ob kantonale Vorgaben kommen und sie die Preise anpassen müssten. Grundsätzlich richten sie sich bei der Preisgestaltung nach den kantonalen Vorgaben und nicht gänzlich danach, ob ihre Kosten gedeckt werden.

Hier sind die Preise klar

Eine klare Antwort gibt es von «Coronatest24». Sie betreiben den Standort in Nottwil. Ein Schnelltest wird hier 50 Franken kosten. Der Bund übernimmt bei den Personen, die sich nicht impfen lassen können, erst einmal geimpft sind oder Symptome haben, maximal 47 Franken für den Coronatest. «Darunter kann er unserer Meinung nicht sein, da wir einen erheblichen Mehraufwand haben. Hinzu kommt, dass wir neu eine administrative Mitarbeitende pro Tag mehr benötigen, für das Einkassieren der Testkosten.»

Für «Coronatest24» wird der Aufwand durch Abfrage, ob jemand geimpft ist, grösser. «Hinzu kommt, dass wir vorher sehr wenig Aufwand hatten mit dem Krankenkarten-Leser und alle Daten direkt einlesen konnten.»

Ebenfalls klar auf der Webseite angeschrieben sind die Preise bei der Hausarztpraxis im Bären in Rothenburg. Der PCR-Test wird 47.50 Franken kosten, dazu kommen die Kosten fürs Speziallabor von 98 Franken. Das ergibt insgesamt 145.50 Franken. Die Kosten für einen Antigen-Schnelltest liegen bei 64.50 Franken.

Bei der Permanence Apotheke am Bahnhof Luzern wird der Test 45 Franken kosten. Das sei für die Filiale kostendeckend, teilt die Apotheke mit.

Beim LUKS kann man sich an den Standorten Luzern, Wolhusen und Sursee ebenfalls testen lassen. Der PCR-Test kostet 160 Franken, der Schnelltest 54 Franken. «Wir haben uns dabei am regionalen Marktumfeld orientiert. Der Bund macht keine konkreten Vorgaben», erklärt Markus von Rotz, Mitarbeiter von Kommunikation und Marketing beim LUKS.

veröffentlicht: 8. Oktober 2021 19:01
aktualisiert: 11. Oktober 2021 06:52
Quelle: PilatusToday

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