Laichwanderung

Aufgepasst auf den Strassen: Die Amphibien sind wieder los

· Online seit 09.03.2023, 21:40 Uhr
Sobald das Wetter wärmer wird, erwachen die Amphibien aus ihrer Winterstarre. Sie verlassen ihre Winterquartiere und suchen ihre Laichgewässer auf. Dabei kommen sie immer wieder mit Strassen in Kontakt –deshalb sind Schutzmassnahmen erforderlich.
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Mit den ersten höheren Temperaturen bewegen sich Frösche, Kröten und Molche von ihren Winterquartieren weg. «Die Amphibien wandern von den Winterlebensräumen zu ihren Laichplätzen. Aktuell sind vorwiegend Grasfrösche und Erdkröten unterwegs», erklärt Silvia Zumbach, die regionale Verantwortliche der Koordinationsstelle für Amphibien- & Reptilienschutz in der Schweiz (karch).

Dabei können sie mehrere Kilometer zurücklegen und kreuzen häufig auch Strassen. Auf diesen bestehen für die kleinen Tiere grosse Gefahren. Deswegen setzt der Kanton Luzern Schutzmassnahmen um, wie er jetzt kommunizierte.

Über 30'000 Tode vorgebeugt

Konkret sind der Dienststelle Landwirtschaft und Wald des Kantons Luzern (lawa) rund 30 solcher Zugstellen bekant, bei denen Strassen überquert werden. An einem Grossteil der Strassen hat die lawa unter Mithilfe von Gemeinden, Vereinen und Bevölkerung temporäre Zäune aufgestellt, damit die Amphibien nicht auf die Strasse gelangen. Sie folgen den Zäunen und landen in eingegrabenen Eimern, die täglich von der lokalen Bevölkerung auf die andere Seite der Strasse gebracht werden.

Mit diesen Massnahmen können über 30'000 Amphibien gerettet werden. Zusätzlich zu den Schutzzäunen wird während der Hauptzugzeiten an drei Orten die Strasse gesperrt. Die betroffenen Strassen zwischen Urswil und Ballwil, zwischen Willisau und Grosswangen im Ostergau sowie zwischen Lupfen und Gishalden in Langnau bei Reiden sind allesamt Nebenstrassen.

Unterführungen sichern Rückweg

Auch mit baulichen Massnahmen wie Unterführungen, wie sie im Kanton Luzern schon an mehreren Orten bestehen, wird den Tieren geholfen. Bei den festen Anlagen sei nicht nur deren Wanderung zum Laichgewässer gesichert, auch der Rückweg gestaltet sich, gemäss der karch, für die Amphibien risikofreier. Bei Zäunen und Strassensperrungen sei ein Schutz der Rückwanderung nicht möglich, da sich diese über mehrere Monate hinzieht.

(pal/sku)

veröffentlicht: 9. März 2023 21:40
aktualisiert: 9. März 2023 21:40
Quelle: BärnToday/PilatusToday

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