«Damit hätte ich nie gerechnet»: Luzerner wird Koch des Jahres

Er sei etwas müde, sagt Silvio Germann nach dem Tag, an dem er zum Koch des Jahres 2024 gekürt wurde. Dieser Höhepunkt in seiner Karriere habe er natürlich am Abend zusammen mit seinem Team gefeiert: «Es fühlt sich alles noch etwas surreal an. Ich kann es kaum glauben dass ich jetzt zum Koch des Landes gewählt wurde.»

Der gebürtige Luzerner ist im Restaurant Mammertsberg Gastgeber und Mitinhaber. Er führe sein junges Team mit sanfter Hand, seine Köche würden mitdenken und -kreieren, schrieb die Jury des Restaurantführers GaultMillau in einer Mitteilung. Geschmacksintensive «Löffelgerichte» prägten seine Karte. Germann selber setzte sich diesen Titel nie als grosses Ziel. Umso mehr freut es ihn, dass er für seine Arbeit ausgezeichnet wurde: «Ich lebe einfach die Leidenschaft fürs Kochen und schätze die Zusammenarbeit in unserem jungen Team. Das alles hat sicher dazu beigetragen, dass GaultMillau in mir den Koch des Jahres gefunden hat.»

Gerade jetzt wo es an Arbeitskräften mangle, sei es für den Luzerner wichtig, dass in seiner Küche stets ein respektvolles und angenehmes Klima herrsche: «Die Zeiten, in denen in der Küche herumgeschrien wird, sind vorbei. Nur mit einem angenehmen Arbeitsklima kommt man weiter.»

Als Gastgeber stehe bei ihm nicht nur das Essen im Vordergrund. Um als Koch erfolgreich zu sein, müsse das Gesamterlebnis stimmen. Bei seinen kulinarischen Kreationen und Gerichten sei es ihm immer wichtig, dass man als Gast erkennt, was einem serviert wird: «Man möchte den Gast ja nicht überfordern», erklärt er lächelnd.

Dass seit seiner Ernennung das Restaurant Mammertsberg im Fokus von kulinarischen Liebhabern und Liebhaberinnen liege, bringe aber auch einen gewissen Druck mit sich. Trotzdem möchte er gleich weitermachen wie bisher: «Egal ob ‹Koch des Jahres› oder nicht: Zusammen mit meinem Team werden wir unserem Konzept treu bleiben.»