Schulen überlastet

Kinder sollen länger in den Weihnachtsferien bleiben

· Online seit 10.12.2021, 14:02 Uhr
Die einen Kantone schicken die Schülerinnen und Schüler früher in die Weihnachtsferien, andere wollen die Ferien verlängern. Beides mit dem Ziel, einen Kollaps des Schulsystems zu verhindern. Auch die Zentralschweizer Schulen sind wegen Corona am Anschlag.
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Der Tenor der Zentralschweizer Schulen ist überall gleich: Überlastung, Lehrermangel, Klassen in Quarantäne. «Viele Lehrerinnen und Lehrer fehlen uns momentan in den Schulen», sagt Alex Messerli, Präsident des Lehrerinnen- und Lehrerverbands Luzern. Und Aushilfen fände man auch kaum mehr. Deshalb müsse jetzt schnell etwas passieren, sonst könne der Schulbetrieb bald nicht mehr aufrechterhalten werden, gibt Messerli zu bedenken.

Die Weihnachtsferien vorzuziehen, wie das nun der Kanton Bern macht, findet Messerli zu kurzfristig: «In Bern beginnen die Ferien auch mit diesem Vorzug noch nach uns in Luzern. Wir müssen uns viel eher überlegen, wie es nach den offiziellen Weihnachtsferien weitergeht.»

Schulen sollen länger zubleiben

Konkret möchte der Luzerner Lehrerverband die Weihnachtsferien verlängern. Weil die Kinder und Jugendlichen über die Festtage mit vielen Leuten in Kontakt kommen, sei die Gefahr gross, dass es im neuen Jahr viele Ansteckungen an Schulen geben könnte.

Gleich sieht das auch Lea Lowth, Präsidentin des Lehrerinnen- und Lehrerverbands Nidwalden: «Ich habe bereits von vielen Schulleitungen gehört, dass sie diese Idee für sinnvoll halten.» Das Nidwaldner Amt für Volksschulen müsse nun eine schnelle Entscheidung treffen, denn die Ferien sind nicht mehr weit.

Nationale Lösung nötig

Alex Messerli betont seinerseits, dass er es nicht für sinnvoll hält, wenn die Kantone eine solche Entscheidung im Alleingang fällen: «Es braucht dringend eine nationale Lösung. Denn das Virus macht nicht an der Kantonsgrenze halt.»

Dem pflichtet der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) bei: «Für die Eckwerte bräuchte es eigentlich schon lange nationale Lösungen – und jetzt noch viel mehr», sagt deren Zentralsekretärin Franziska Peterhans.

Den Vorschlag, die Schulen nach den Weihnachtsferien länger geschlossen zu halten, soll man laut Peterhans als eine der möglichen Optionen prüfen. Wie die Lage Anfang Januar sei, wisse jetzt noch niemand. Der Tenor des LCH ist und war jedoch schon immer: Die Schulen soll man wenn immer möglich offenhalten.

veröffentlicht: 10. Dezember 2021 14:02
aktualisiert: 10. Dezember 2021 14:02
Quelle: PilatusToday

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