In den Nachbarsgemeinden Udligenswil und Meggen hört man die Glocken seit einigen Jahren nur noch am Tag. Auch Anwohnerinnen und Anwohner aus Adligenswil hätten sich in Vergangenheit wiederholt bei der katholischen Kirchgemeinde gemeldet und gefragt, ob der nächtliche Glockenschlag nötig sei, sagte Präsidentin Monika Koller gegenüber «zentralplus». Dieses Jahr hätte die Kirchgemeinde Adligenswil mit den Nachbarn mitziehen und eine Glockensperre einrichten wollen.
11'000 Franken für die Sperre sind zu viel
Dieser Plan kann aber nicht umgesetzt werden. Das Problem sei, dass der Kirchgemeinde wegen zurückgegangenen Steuereinnahmen das nötige Geld fehle, schreibt das Newsportal. Die Kirchgemeinde erwartet für das Jahr 2024 Mindereinnahmen von 60'000 Franken im Vergleich zum letzten Jahr.
Grund dafür dürfte die starke Zunahme von Kirchenaustritten sein, mit der – wie die gesamte katholische Kirche – auch die Kirchgemeinde Adligenswil zu kämpfen hat. Deshalb sollen die nötigen 11'000 Franken für die Glocken-Sperre für andere, dringendere Baumassnahmen verwendet werden.
Lärmmessung und Umfrage geplant
Wie die Mehrheit der Adligenswiler Bevölkerung zur nächtlichen Zeitangabe steht, soll zunächst mit einer Befragung herausgefunden werden. Zudem soll eine Lärmmessung durchgeführt werden. Sobald die Resultate dazu vorlägen, könne die Diskussion zur Glockensperre weitergeführt werden.
Monika Koller hofft, dass die Zahl der Kirchenaustritte wieder abnimmt und die Steuereinnahmen nicht noch weiter sinken. «Ich hoffe, dass es nun wieder etwas ruhiger wird», sagt sie gegenüber «zentralplus». Ob und wann es ruhigere Nächte für die Anwohnenden der Adligenswiler Kirche geben wird, ist zur Zeit noch offen.
(ejo)