Reuss

Algenteppich in der Reuss erstaunt Luzerner

18.09.2020, 14:44 Uhr
· Online seit 18.09.2020, 14:40 Uhr
Dass man im Sommer beim Gang über die Kapell- oder Seebrücke Algen und Wasserpflanzen in der Reuss sieht, ist nichts Aussergewöhnliches. Aufgrund des langen und warmen Sommers gedeihen sie dieses Jahr jedoch besonders prächtig.
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Bei der Facebook-Gruppe «Du besch vo Lozärn, wenn...» wundert man sich über einen Algenteppich in der Reuss. Grund dafür ist das warme Wetter. Weil auch im September noch sommerliche Temperaturen herrschen, fühlen sich Wasserpflanzen im Moment besonders wohl und wachsen auch dementsprechend gut. Ein Problem sei dies jedoch nicht, sagt Philipp Arnold, Teamleiter Gewässer bei der Dienststelle für Umwelt und Energie des Kantons Luzern. «Es ist ein natürlicher Prozess. Zum Wachsen brauchen die Wasserpflanzen Nährstoffe und Sonnenlicht.» Beides sei diesen Sommer ausreichend vorhanden gewesen und auch in Zukunft werde man dieses Phänomen häufiger sehen. Grund dafür sei der Klimawandel, der auch zu einer Erwärmung des Seewassers und somit zu besseren Wachstumsbedingungen für die Wasserpflanzen führt, so Arnold.

Keine Gefahr für Menschen

Dass die Wasserpflanzen vor allem in der Reuss zwischen See- und Kapellbrücke wuchern, ist kein Zufall. In seichten, langsam fliessenden Gewässern erhalten sie ausreichend Sonnenlicht und werden bei Hochwasser nicht abgespült. «Im Vierwaldstättersee wachsen sie auch bis in eine Tiefe von 20 Metern, doch dort fällt das erhöhte Wachstum jedoch weniger auf», sagt Philipp Arnold.

Wer vom starken Wachstum der Wasserpflanzenbestände profitiert, sind Fische, – die sie als Versteckmöglichkeit und Lebensraum nutzen – aber auch Schnecken, Muscheln und andere Kleintiere. Problematisch werden die Pflanzen erst, wenn sie bei Einläufen von Kraftwerken an den Rechen gespült werden, wo man sie entfernen muss, oder bei einem Hochwasser Abflüsse blockieren. Da sie sonst keine Gefahr darstellen, müsse man nichts unternehmen: «Wenn es wieder kälter wird und sie absterben, werden die Wasserpflanzen weggespült und lagern sich dann am Boden der Gewässer ab.»

veröffentlicht: 18. September 2020 14:40
aktualisiert: 18. September 2020 14:44
Quelle: PilatusToday

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