Kirche

Beerdigung per Livestream

14.04.2020, 20:12 Uhr
· Online seit 14.04.2020, 17:55 Uhr
Aufgrund der aktuellen Situation mit dem Coronavirus finden keine Gottesdienste mehr statt und auch Beerdigungen sind nur noch eingeschränkt möglich. Ein Luzerner Bestattungsunternehmen liess sich hierfür eine Lösung einfallen. Wir waren bei der Premiere dabei.

Quelle: PilatusToday

Anzeige

Wegen der Corona-Krise sind Beerdigungen nur noch stark eingeschränkt möglich – für viele Betroffene eine schwierige Situation. «Momentan dürfen Bestattungen nur noch im engsten Familienkreis durchgeführt werden und auch nur Blutsverwandte dürfen bei der Beerdigung anwesend sein, maximal zehn Angehörige», erklärt Johannes Ruchti, Geschäftsführer und Bestatter von funus.ch. Deshalb hat er sich etwas einfallen lassen, damit sich die Angehörigen trotzdem vom Verstorbenen verabschieden können.

Schweizweit das erste Bestattungsunternehmen

Mit Hilfe eines Handys und eines Stativs kann die gesamte Beerdigung gefilmt und somit auch im Internet live übertragen werden. Laut Ruchti ist dies schweizweit einzigartig. Die Idee kam Johannes Ruchti spontan in den Sinn. Am Dienstagnachmittag war die Premiere des allerersten Livestreams einer Trauerfeier. «In diesem Fall sind zwei Cousinen des Verstorbenen, beide rund 85 Jahre alt, welche die Beisetzung am Bildschirm live mitverfolgen können.»

Eine grosse Dankbarkeit kommt zurück

Die Rückmeldungen sind vorwiegend positiv, meint Ruchti. «Als ich den beiden Cousinen des Verstorbenen mitteilte, dass sie die Trauerfeier im Internet mitverfolgen können, kam eine riesige Freude und Dankbarkeit zurück. Sie waren unglaublich glücklich, dass sie die Chance erhalten, auf eine neue, spezielle Art Abschied zu nehmen.» Selbstverständlich bekam Johannes Ruchti auch negative Rückmeldungen. Etwa, dass dies gegenüber den Hinterbliebenen pietätlos sei. Hauptsächlich seien dies aber Neider meint Ruchti. «Selbstverständlich ist es auf diese Art weniger persönlich, aber noch immer besser, als gar nicht teilnehmen zu können.»

Mehr dazu im Beitrag von Tele1.

Quelle: Tele1

veröffentlicht: 14. April 2020 17:55
aktualisiert: 14. April 2020 20:12
Quelle: PilatusToday

Anzeige
Anzeige
redaktion@pilatustoday.ch