Quelle: PilatusToday/Andreas Wolf
Die Staatsanwaltschaft habe besonders komplexe Verfahren und auffällig viele Einsprachen gegen Strafbefehle zu «Covid-19-Fällen» bearbeitet, hiess es am Dienstag bei der Präsentation der Jahresstatistik 2021 der Luzerner Staatsanwaltschaft.
Im Zusammenhang mit Corona seien 2021 total 1250 Delikte bearbeitet worden. Dazu gehörten 65 Kreditbetrugsfälle (2020: 58). Insgesamt betrage die Gesamtdeliktsumme der beiden Corona-Jahre rund 19 Millionen Franken.
Bei den eigentlichen 1122 Covid-19-Fällen, welche Widerhandlungen gegen das Epidemiengesetz betreffen, mache mit 561 Fällen die Missachtung der Maskentragpflicht die Hälfte der Delikte aus. 84 Anzeigen gingen ein, weil sich Betriebe nicht an die behördliche Schliessung gehalten hätten oder Schutzkonzepte nicht eingehalten hätten.
Anzahl Strafverfahren in den anderen Zentralschweizer KantonenKanton Zug
Im Kanton Zug seien beispielsweise 86 Delikte im Zusammenhang mit COVID-19-Krediten eingegangen. 43 Verfahren davon sind noch offen, wie die Staatsanwaltschaft des Kantons Zug gegenüber PilatusToday und Tele 1 sagte. In den Verfahren gehe es um Betrug, Urkundendelikten oder Geldwäscherei. «Die Strafverfahren betreffen mehrheitlich Männer», so Judith Aklin der Zuger Strafverfolgungsbehörden.
Kanton Nidwalden
Die Staatsanwaltschaft Nidwalden habe bisher neun Verfahren gegen männliche Personen eröffnet. Dies im Zusammenhang mit dem Betrug von Corona-Krediten und Urkundenfälschung. «Vier Personen wurden verurteilt, ein Verfahren wurde eingestellt», sagt die Nidwaldner Staatsanwaltschaft. Zwei Verfahren seien noch offen.
Kanton Obwalden
Bisher seien fünf Strafverfahren im Zusammenhang mit dem Betrug von Corona-Krediten eröffnet worden. Insgesamt handle es sich um eine Deliktsumme von rund CHF 140'000. «Ein Verfahren ist erledigt worden, zwei Verfahren sind eingestellt worden, ein Verfahren ist an einen anderen Kanton abgetreten worden und ein Verfahren ist noch offen», so die Staatsanwaltschaft des Kantons Obwalden.
Kanton Uri
Im Kanton Uri seien bislang insgesamt drei Verfahren gegen Männer sowie drei Verfahren gegen Frauen im Zusammenhang mit der Vergabe von Corona-Krediten eröffnet worden. Diese Verfahren seien alle noch hängig, so die Staatsanwaltschaft des Kantons Uri.
Vom Kanton Schwyz haben wir bis Redaktionsschluss keine Antwort erhalten.