Fokus auf «Rambos» – Werbekampagne der Luzerner Polizei stösst auf Kritik

Die Luzerner Polizei ist derzeit auf der Suche nach angehenden Polizistinnen und Polizisten. Sie hat deshalb eine grossangelegte Werbekampagne lanciert, die unter anderem auch in Bussen präsent ist.

Fokus auf «Rambos und Adrenalinjunkies»

Die Werbekampagne kommt bei der linken Gruppierung «RESolut» überhaupt nicht gut an. Sie stört sich vor allem daran, dass die Polizistinnen und Polizisten auf den Plakaten in Vollmontur zu sehen sind. «Mit solchen Bildern wird ein falsches Bild der Polizeiarbeit vermittelt», schreibt die Gruppe in einer Mitteilung.

«RESolut» befürchtet, dass die Luzerner Polizei mit solch einer «konfrontativen und repressiven Haltung» eine Zielgruppe anspreche, die Action erleben möchte und nicht Personen mit den nötigen Qualitäten. «Es werden gezielt Rambos und Adrenalinjunkies rekrutiert», sagt Adrian Muheim, Mitglied von «RESolut» im Interview mit PilatusToday und Tele 1.

Stopp der Werbekampagne verlangt

Aus Sicht von Muheim ist die Werbekampagne nicht tragbar. «Die Luzerner Polizei muss über die Bücher gehen und eine neue Kampagne erarbeiten», fordert Muheim. Mit der aktuellen Kampagne erreiche man schlicht die falsche Zielgruppe.

Martin Jossen, Chef Human Resources der Luzerner Polizei, will davon jedoch nichts wissen. Die Werbekampagne werde nicht gestoppt, betont er auf Anfrage. Man habe weitgehend positives Feedback erhalten. Die Gruppierung «RESolut» sei eher die Ausnahme.

Suche nach «bodenständigen» Mitarbeitenden

Jossen stellt ausserdem klar, dass mit den gewählten Sujets keineswegs Rambos oder Adrenalinjunkies angesprochen werden möchten. «Wir suchen bodenständige Polizistinnen und Polizisten, die entsprechende Qualitäten mitbringen.»

Weiter versichert die Luzerner Polizei, dass ein mehrstufiges Auswahlverfahren sicherstelle, dass diejenigen Bewerber und Bewerberinnen ausgewählt werden, welche die nötigen Qualitäten und Kompetenzen hätten.

(hni)