«Eine richtige Knochenarbeit» – Löscharbeiten dauern an

«Der Einsatz wird mindestens bis in die Nacht gehen.» Das bestätigt der Feuerwehrinspektor des Kantons Luzern, Vinzenz Graf. Aus diesem Grund seien Feuerwehrleute nach Hause geschickt worden, die seit dem Morgen vor Ort sind. Sie wurden durch frischere Kräfte ersetzt. Denn die Löscharbeiten seien sehr aufwendig. Als «eine richtige Knochenarbeit» beschreibt Graf den Prozess. Denn zwar sei das Feuer unter Kontrolle, aber überall gäbe es noch Brandherde.

Ein grosses Problem des Morgens habe behoben werden können. Inzwischen sei genügend Löschwasser vorhanden, aber «es ist immer noch knapp». Mithilfe einer drei Kilometer langen Leitung, Bächen aus der Umgebung und der Wasserversorgung Menznau konnte die Wasserversorgung sichergestellt werden. Denn Wasser braucht es viel. Überall seien noch Brandherde und die Temperaturen seien sehr hoch, meint Vinzenz Graf. Aus diesem Grund würde die Feuerwehr mit einem Baggerunternehmen zusammenarbeiten. Denn so könnten die Glutstellen freigelegt werden.

Ursache unklar

Wann und weshalb das Feuer ausgebrochen ist, ist zurzeit noch unklar. PilatusToday und Tele 1 erreichte bisher ein Video eines Augenzeugen. Graf sagt: «Die betroffene Halle ist etwa 10'000 bis 12'000 Quadratmeter gross.» Das ist in etwa so gross wie das Dach des KKLs in Luzern. Dabei handle es sich um die Holz-Aufbereitungsanlage. Die Halle sei beim Eintreffen bereits in Brand gestanden. Bisher ist laut Vinzenz Graf keine Person verletzt worden.

Es seien die Feuerwehren aus Menznau, Wolhusen und Willisau im Einsatz. Insgesamt seien 240 Feuerwehrleute vor Ort. «Die Feuerwehr Menznau wurde um halb vier am Morgen aufgeboten.» Auch die Drohnengruppe der Feuerwehr Stadt Luzern, der Zugbetreiber BLS und der Stromnetzbetreiber CKW seien vor Ort.

Swiss Krono: «Mitarbeiter drückte sofort Alarmknopf»

Michael Knüsel, der technische Direktor, der betroffenen Firma nahm noch während den Löscharbeiten Stellung zum Brand. Die Anlage sei zum Zeitpunkt, um drei Uhr in der Nacht, weitgehend automatisch gelaufen, als ein Mitarbeiter vor Ort den Alarm auslöste. Knüsel sagt, dass er natürlich ein mulmiges Gefühl hatte, als er das Firmengelände erreichte.

Er blickt aber auch nach vorne. «Wir sind gut organisiert, auch mit der Feuerwehr zusammen», so Knüsel. Nach den Aufräumarbeiten werde man relativ schnell wieder normal produzieren.

Langer Einsatz erwartet

Feuerwehrinspektor Vinzenz Graf geht von einem langen Einsatz für die Feuerwehr aus. Er wird sicherlich noch durch die ganze Nacht dauern. Das Löschen der Holzschnitzel und Holzspäne sei sehr aufwendig. «Wir brauchen jetzt vor allem genügend Löschwasser», hat Graf die Herausforderungen am Vormittag beschrieben. Inzwischen sei aber genügend Löschwasser vorhanden. Das Feuer sei mittlerweile aber unter Kontrolle.

Drei Stromleitungen abgeschaltet

«Die CKW hat drei Stromleitungen in unmittelbarer Nähe abgeschaltet», sagt Mediensprecher Christoph Hug auf Anfrage. Damit soll unter anderem verhindert werden, dass durch den Löschwasser-Einsatz eine Gefahr für die Feuerwehrleute entsteht. Kundinnen und Kunden seien nicht betroffen. Die Stromversorgung sei über andere Leitungen sichergestellt.

Die Zugstrecke zwischen Willisau und Wolhusen war vorübergehend unterbrochen. Betroffen waren die Linien S6, S7 und S77. Um 6.30 Uhr gab die SBB die Strecke wieder frei. Aktuell ist allerdings weiterhin die Hauptstrasse zwischen Menznau und Willisau gesperrt. Es gibt eine Umleitung.

Es brennt nicht zum ersten Mal

Nicht zum ersten Mal steht die Feuerwehr bei Swiss Krono in Menznau im Einsatz. Bereits 2020 kam es zu «anspruchsvollen» Löscharbeiten bei einem Trafobrand. Und ein Jahr später berichtete die «Luzerner Zeitung» über einen rasch unter Kontrolle gebrachten Brand.

Alle Verkehrsmeldungen gibt es hier.

(lma)