Luzern

Gruppen provozieren ohne Masken in ÖV und Läden

12.04.2021, 10:52 Uhr
· Online seit 12.04.2021, 10:28 Uhr
Auf der Messengerplattform Telegram verabreden sich Gruppen, die ohne Maske in öffentlichen Verkehrsmitteln fahren oder in Läden gehen. Provozieren wollen sie nicht, sagt einer von ihnen. Aber die Öffentlichkeit darauf sensibilisieren, dass Masken angeblich nichts bringen.
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Eine Gruppe formiert sich zum Widerstand gegen die Maskenpflicht, das berichtet das Onlineportal «Zentralplus». Die Gruppe war schon mehrmals in Luzern aktiv: Ohne Masken gehen sie in Läden oder fahren mit Bussen und Bahnen. Auf Telegram organisieren sie sich, um zu zeigen, dass die Masken angeblich gesundheitsschädigend sind.

Mit ihrem Verhalten wollen sie ein Zeichen setzen gegen die Maskenpflicht. Ihrer Meinung nach hilft die Maske nicht. Vielleicht bei den gefährdeten Personen, räumt ein Mitglied der Gruppe ein. Aber nicht bei den Jungen. In den Gruppen werden Bilder aus Bussen und Läden, etwa der Migros in Luzern, gepostet. Dafür gibt es in den Gruppen viel Anerkennung. Bussen für das Nichttragen der Maske werden nicht bezahlt.

Die Gruppe glaubt zwar an die Pandemie, aber dass sie nicht schlimmer als eine Grippe sei. Dazu beigetragen haben auch die vielen Kurswechsel des Bundesrates, erklärt das Mitglied gegenüber «Zentralplus». Zu Beginn der Pandemie im letzten Jahr verkündete die Regierung, dass Masken nicht schützen. Dann hiess es, dass Stoffmasken nicht nützen. Mittlerweile sollen nur die FFP2-Masken ausreichend gegen Infektionen schützen. Das habe den Initianten der Gruppe verunsichert. Jetzt ist der junge Mann überzeugt, dass alle Masken nichts nützen und dass es dabei nur um Politik und Macht geht.

Die Chats sind an sogenannte «wache Menschen» gerichtet, die ebenfalls nicht an den Schutz der Masken glauben. Videos von Menschen, die angeblich von den Masken krank geworden sind, werden geteilt und gefeiert.

Masken schützen vor Ansteckungen

Masken helfen, sich selbst und andere vor Infektionen zu schützen. Das bestätigt die Kantonsärztin von Appenzell Ausserrhoden, Franziska Kluschke. «Die Funktion von Atemschutzmasken besteht darin, den Träger vor Schadstoffen zu schützen, die sich in der Luft befinden – und zwar ohne dabei die normale Atmung zu beeinträchtigen. Je höher die Schutzkategorie einer solchen Maske, desto kleiner sind die Partikel, die herausgefiltert werden. Für normale Atemgase wie Sauerstoff oder Kohlenstoffdioxid sind die Masken in jedem Fall durchlässig und die Sorge, dass es zu einer Ansammlung von gefährlichen Atemgasen kommen könnte, ist unbegründet.» Sie hat die fünf grössten Mythen rund um das Tragen von Masken gecheckt.

In anderen Ländern ist das Tragen von Masken seit Jahren selbstverständlich, wenn man erkältet ist. Vor allem in Japan hat sich dieses Denken gesellschaftlich eingebürgert. Wer hustet oder verschnupft ist oder sich gegen Pollen schützen möchte, trägt eine Maske.

(gch)

veröffentlicht: 12. April 2021 10:28
aktualisiert: 12. April 2021 10:52
Quelle: PilatusToday

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