Bio-Suisse sucht Ackerland

«Habe einfach Angst» – nicht alle Bauern finden Bio gut

12.05.2023, 09:06 Uhr
· Online seit 12.05.2023, 08:20 Uhr
Die Bio-Landwirtschaft ist in der Schweiz auf dem Vormarsch. Fast jeder sechste Betrieb ist bereits Bio. Jetzt muss Bio-Suisse mehr Flächen für Bio-Ackerkulturen suchen. Vom Bio-Label sind aber nicht alle Bauern überzeugt.
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15'000 Hektar mehr Anbaufläche – das sucht Bio-Suisse. Rund 500 zusätzliche Bio-Betriebe würde es dafür brauchen. Skeptisch sieht die zunehmende Tendenz zur Bio-Landwirtschaft der Nottwiler Bauer Beat Kaufmann. Seine Pflanzen behandelt er mit Pestiziden, wenn sie beispielsweise unter Pilzbefall leiden. Würde er Bio anbauen, dürfte er das nicht. Darum will er auch nicht umstellen.

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Weiter zu denken geben ihm die Preise: «Ich habe einfach Angst, dass man die ganze Schweizer Landwirtschaft in die Bio-Linie drängt und die Preise dann dort auch zusammenfallen.» Die Bedenken von Beat Kaufmann versteht der Luzerner Bauernverband. Bio habe aber auch Vorteile. Das Gesamtsystem werde robuster, wenn keine Pestizide mehr verwendet werden würden, meint Christian Galliker, Bio-Bauer und Vizepräsident des Verbands.

Dass ein Betrieb nicht auf Bio umstellt, habe laut Galliker oft mit wirtschaftlichen Sorgen zu tun. Gerade bei der Schweinezucht oder Milchproduktion müsse Bio-Suisse ins Marketing investieren und die Glaubwürdigkeit steigern, dass «der Konsument das kauft und was gekauft wird, ist gefragt. So stimmen die Preise und die Bauern steigen um.»

Einen Umstieg würde sich Beat Kaufmann überlegen, wenn das Bio-Label flexibler wäre. Man solle zum Beispiel Pestizide spritzen dürfen, um einen Totalausfall zu verhindern.

(red.)

veröffentlicht: 12. Mai 2023 08:20
aktualisiert: 12. Mai 2023 09:06
Quelle: Tele 1

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