Jerome würde 120er auf der Autobahn abschaffen
Jerome würde den 120er auf der Autobahn abschaffen
Am 5. Dezember 2018 werden zwei neue Bundesräte gewählt. Die Sitze von Johann Schneider Ammann und Doris Leuthard werden neu besetzt. Die Kandidaten dafür werden nach und nach bekannt. Einer kommt aus Emmen. Heisst Jerôme Bigler. Und hat mit Politik eigentlich so gar nichts am Hut. Trotzdem - seine Bewerbung werde geprüft.
Er kann keine Fremdsprachen. Und politisch interessiert ist er auch nicht. Die Namen unserer sieben Bundesräte? Fehlanzeige. Und trotzdem ist Jerôme Biglers Berufswunsch: Bundesrat. Er hat sich offiziell beim Bund für die Stelle beworben und prompt eine Antwort bekommen. Den Brief mit der Bestätigung zum Eingang seiner Unterlagen hat er zuhause eingerahmt und aufgehängt. Jetzt ist er unterwegs, gibt Interviews und werde sogar auf der Strasse erkannt. Mehr aus Spass. Aber trotzdem mit dem ehrgeizigen Ziel, etwas Wirbel zu veranstalten.
120km/h auf der Autobahn, das würde ich als Bundesrat abschaffen
Was die können, das kann ich auch
Er sass im Büro, hörte Radio Pilatus und schnappte auf, dass sich da einige bereits als Kandidaten für die im Bundesrat frei gewordenen Sitze beworben hätten. Und was die könnten, das könne er auch. Dachte er und schickte die Bewerbung los. Ganz ernst ist es ihm mit der Sache nicht. Und trotzdem würde er sich freuen, sich vorstellen zu können. Den anderen Herren (von Frauen im Bundesrat ist ihm wohl nichts bekannt) im Bundesrat. Und falls er es dann wirklich bis in die Landesregierung schaffen würde, würde er keine neuen Gesetze einführen. Im Gegenteil, es gäbe doch eh viel zu Viele, abschaffen müsse man Gewisse. Zum Beispiel sollte man auf der Autobahn schneller als 120 km/h fahren dürfen.
Vom Versicherungsmakler zum Bundesrat
Jerôme Bigler hatte es nie so mit der Unterordnung. Deshalb fiel ihm auch die Arbeit als angestellter Aussendienstler nicht ganz einfach. "Für mich ist jeder Mensch gleichwertig, da gibt es keine Chefs oder Angestellten", meint Bigler. Darum lieben ihn seine Kunden, darum ist er nun auch seit gut drei Jahren selbständiger Versicherungsmakler. Einer aus dem Volk für das Volk. Dies auch sein Motto für die Kandidatur in den Bundesrat. Einer Partei gehört er nicht an. Will sich dazu auch nicht äussern. Er ist einer für alle. Und wäre gerne der erste Bundesrat ohne Partei im Rücken.
Auf die Frage, was denn seine Grundmotivation für die Kandidatur sei, meint Jerôme Bigler mit einem Lachen: "Das Geld. Ganz klar!". Er müsse ja schliesslich etwas verdienen und so ginge das am einfachsten. Klar würde er dafür auch etwas liefern.
Nicht ganz ernst gemeint
Jerôme Bigler will in den Bundesrat. Weibelt und stellt sich vor, bei den Medien, in seinem Umfeld und macht das Ganze mit einer gehörigen Prise Humor. Und mit einem eigenen Pressesprecher. Seine berühmten 15 Minutes of Fame hat er so bestimmt schon eingefangen. Sollte es nicht klappen ist das auch OK. Auf eine Begründung einer allfällige Absage seitens des Bundes besteht er aber. "Ich kämpfe mit Leidenschaft, siege mit Stolz, verliere mit Respekt. Aber aufgeben - niemals."