Jubla und Pfadi dürfen in Luzern keinen Karton mehr einsammeln
Schweizweit ist es beim Kartonsammeln durch Jugendvereine bereits zu mehreren, teils tödlichen, Unfällen gekommen. Viele Gemeinden haben aus diesem Grund schon reagiert und diese Praxis eingestellt. Auch werden so die Mitarbeiter des Strasseninspektorats in Schutz genommen, die bei Unfällen persönlich strafrechtlich verantwortlich wären. Sie sollen die Kartonsammlung in Zukunft übernehmen.
Entscheid kam überraschend
Enttäuscht sei man insbesondere über die Kommunikation der Stadt Luzern, denn von einem Ende der Sammelaktion sei nie die Rede gewesen. «Überraschend und ohne Vorankündigung», sei der Entscheid gekommen, sagt Dominic Büttiker, Abteilungsleiter der Pfadi Schirmerturm gegenüber der «Luzerner Zeitung». Es fielen Einnahmen von rund 12'000 Franken weg – ausserdem habe die Kartonsammlung die Jugendlichen fürs Recycling sensibilisiert, so Büttiker.
In der Vergangenheit hat man bereits neue Massnahmen umgesetzt, beispielsweise Rückfahrkameras, denn der Risiken sei man sich bewusst. Auch seien nur erfahrene Pfadfinder zwischen 15 und 17 – ausgerüstet mit Warnwesten, Wanderschuhen und Handschuhen – bei der Sammlung dabei gewesen.
50 bis 80 Prozent der Einnahmen fallen weg
In einer Motion der FDP wird kritisiert, dass dem Stadtrat zu wenig bewusst sei, welche schweren finanziellen Konsequenzen der Entscheid für die Jugendvereine hat. Die etwa 10'000 Franken pro Jahr, macht bei vielen Pfadis und Jublas 50 bis 80 Prozent der Einnahmen aus.
(mda)