Kanton Luzern eröffnet zusätzliche Asylunterkunft in Wikon
Der Kanton Luzern verfügt über 415 reguläre Plätze in vier Asylunterkünften – Emmen, Fischbach, Kriens und St. Urban. In der Liegenschaft Wikon werden nun weitere 120 Plätze vorbereitet, wie der Kanton Luzern schreibt.
Ab dem 25. März und während längstens zwei Jahren führt der Kanton deswegen in Wikon ein zusätzliches Asylzentrum mit Zentrumsschule. Die Benediktinerinnen waren 2019 aus der Marienburg ausgezogen. Vor knapp 20 Jahren war das dortige Mädcheninternat geschlossen worden.
Menschen in Not helfen
Dass die Marienburg als Asylzentrum genutzt wird, widerspricht eigentlich dem Siedlungsleitbild der Gemeinde. Jedoch sei die aktuelle Situation speziell: «Wir sehen uns hier mit einer humanitären Ausnahmesituation konfrontiert. Nun ist nicht der Moment, um an einem früheren Entscheid festzuhalten, wenn stattdessen Menschen in Not geholfen werden kann. Für den Gemeinderat Wikon war daher klar, dass er offen und bereit ist, den Kanton Luzern für diese befristete Zeit zu unterstützen», so die Gemeindepräsidentin Michaela Tschuor.
Der Kanton rechnet damit, dass täglich durchschnittlich 35 ukrainische Flüchtlinge in Luzern aufgenommen und untergebracht werden.
Kantonaler Führungsstab wird eingesetzt
Die Kantonsregierung hat angesichts der Lage in der Ukraine die Notlage erklärt und wird einen kantonalen Führungsstab einsetzen, der die Unterbringung und Betreuung von Schutzsuchenden koordiniert. Der Regierungsrat Guido Graf, Vorsteher des Gesundheits- und Sozialdepartements, erklärt in einer Mitteilung: «Die aktuelle Situation als Notlage zu erklären dient dazu, rascher agieren und auf Ressourcen zugreifen zu können, wie es in der normalen Lage nicht möglich ist.»
Zudem kann der Zivilschutz für kurzfristige Einsätze aufgeboten werden. Auch die Dienststelle Asyl- und Flüchtlingswesen sowie Dienststelle Volksschulbildung sollen mehr Ressourcen erhalten.
(red.)