Kanton Luzern will mehr Zeit für Klimaneutralität
Der Kantonsparlamentarier der Grünen, Samuel Zbinden, strebt mit seinem Vorstoss für die Kantonsverwaltung das «Netto null»-Ziel bis spätestens in acht Jahren an. Der Kanton müsse ein Vorbild sein und schneller handeln.
Die Reduktion der direkten, territorialen Emissionen bis 2030 wäre aus technischer Sicht zwar weitgehend machbar, hält die Kantonsregierung in ihrer am Dienstag veröffentlichten Antwort auf die Motion fest. Die Zusatzkosten dafür seien ihr aber zu hoch.
Ziel nicht sinnvoll umsetzbar
In einigen Fällen müssten zudem etwa fossile Heizungen relativ kurz nach ihrer Inbetriebnahme ersetzt werden. Zu bedenken gibt die Regierung in ihrer Antwort weiter, dass man nicht überall ohne fossile Energien auskomme. Polizei und Feuerwehr etwa seien von Verbrennungsmotoren oder benzinbetriebenen Generatoren abhängig.
Der Kanton sei sich aber sehr wohl seiner Vorbildrolle bewusst, wie auch der Planungsbericht über die Luzerner Klima- und Energiepolitik 2021 zeige. Dieser gehe etwa in Bezug auf die kantonseigenen Gebäude weiter als das Energiegesetz.
Handlungsbedarf erkannt
Angehen will die Luzerner Kantonsregierung auch die indirekten Emissionen, die etwa bei Beschaffungen anfallen. Aber auch hier erachtet sie eine rasche Klimaneutralität als nicht sinnvoll, da diese nur über den Erwerb von Emissionszertifikaten im Ausland erreichbar sei. Aus diesen Gründen beantragt sie, die Motion abzulehnen.
In Ob- und Nidwalden sind vergangene Woche Volksinitiativen lanciert worden. Diese fordern für die beiden Kantone «Netto Null» bis 2040.