Das geplante Geschenk der Krienser Stadtregierung an die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung ist nicht unumstritten. Alle Angestellten sollen einen Gewerbegutschein im Wert von 400 Franken erhalten. Bei den rund 300 Angestellten kommt man auf einen Kostenpunkt von satten 120'000 Franken. In Anbetracht der 200 Millionen Franken Schulden, welche die Stadt hat, kommt das bei einigen nicht gut an.
Zeichen der Wertschätzung
Die Stadtregierung in Kriens erachtet den Bonus als Zeichen der Wertschätzung. Der Finanzvorsteher der Stadt Kriens lässt sich in der Mitteilung zitieren: «Unsere Mitarbeitenden haben in den letzten Jahren unter finanzpolitisch anspruchsvollen Rahmenbedingungen gute Arbeit geleistet.» Die Stadt Kriens hat im letzten Jahr erstmals seit 2007 wieder einen Überschuss erzielt. Dieses Jahr dürfte es erneut einen geben. Trotzdem wurde der Teuerungsausgleich teilweise oder sogar ganz gestrichen. Nun erachtet die Stadtregierung den Zeitpunkt für das Geschenk als richtig.
FDP zeigt sich skeptisch
Matthias Erni, Vize-Fraktionschef der FDP, nimmt gegenüber Zentralplus Stellung zum Geschäft. Matthias Erni und Roger Erni sind übrigens nicht verwandt. Er sagt: «Die FDP bedauert, dass die geplante Bonusauszahlung als grosszügige Giesskanne angewendet wird.» Dennoch will er die Gesamtsituation nicht vergessen. Matthias Erni betont, dass die Gelder zu den Krienser Unternehmen zurückfliessen würden, denn die haben den Überschuss erst ermöglicht. Die FDP findet es aber wichtiger, dass die Stadt Kriens den Schuldenberg von 200 Millionen Franken zuerst abbauen würde.
Positive Stimmen auch vorhanden
Die Mitarbeitenden der Stadt freut es zumindest. Roger Erni soll, wie er gegenüber Zentralplus bestätigt, auf die Kopplung des Gutscheins an das Krienser Gewerbe durchaus positive Reaktionen bekommen haben. Co-Präsident der Grünen, Bruno Bienz, sagt gegenüber Zentralplus, dass die Stadt in den vergangenen Jahren aufgrund des Spardrucks sehr knausrig gewesen sei. Das sei deshalb noch lange keine Geldverschwendung. Auch in der Bevölkerung sind Stimmen zu hören, welche den Gutschein den Angestellten gönnen.
Noch nichts definitiv
Das Krienser Stadtparlament hat das letzte Wort, sofern keine Volksinitiative lanciert wird. Am 2. November wird wieder getagt und über die Gutscheine beraten. Bienz sagt gegenüber Zentralplus: «Sollte die Stadtregierung gute Antworten geben können, ist es schon möglich, dass die Mitarbeitenden den Check erhalten werden.»
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