Luzern schliesst sich Präventionsangebot für Pädosexuelle an
Die Forderung von Melanie Setz Isenegger (SP) nach einer Präventionsstelle für Pädosexuelle war im Luzerner Kantonsparlament im Grundsatz unbestritten. Die SVP störte sich aber daran, dass das Angebot via Steuergelder und nicht über die Krankenkasse bezahlt werden solle. Sie wollte den Vorstoss deswegen nur teilweise überweisen.
Unter Neigung leiden
Setz sagte zu ihrem Vorstoss, dass Menschen mit pädophilen Neigungen oft unter ihren sexuellen Präferenzen leiden würden. Ein Teil davon sei offen dafür zu lernen, wie sie ihr sexuelles Verhalten kontrollieren können.
Im Kanton Zürich war an der Psychiatrischen Universitätsklinik im Sommer 2021 eine Präventionsstelle Pädosexualität eingerichtet worden. Diese Stelle wurde im ersten Jahr von 48 Männern und zwei Frauen konsultiert. 31 Personen nahmen eine Therapie auf. Rund ein Drittel der Hilfesuchenden stammte nicht aus dem Kanton Zürich.
Vier Stellen
Die Regierung stimmte der Forderung des Vorstosses zu. Weil er jährlich nur mit 13 bis 15 Kontaktaufnahmen rechnet, will er aber kein eigenes Angebot aufbauen, sondern die Zusammenarbeit mit einer bestehenden Stelle prüfen. Solche Stellen gibt es bislang in Zürich, Basel, Frauenfeld und Genf.
Die Regierung geht von Fallkosten von 4000 bis 6000 Franken aus. Dies sei überschaubar, sagte etwa eine SP-Sprecherin. Gesundheitsdirektor Guido Graf (Mitte) erklärte, dass das Geld gut investiert sei.