Zu teuer

Luzerner Fluhmühle-Quartier erhält keine neue Fussgängerbrücke

21.10.2022, 10:25 Uhr
· Online seit 21.10.2022, 10:10 Uhr
Die Stadt Luzern baut im Quartier Fluhmühle keine neue Passerelle über die Bahngleise. Sie begründet dies mit den Kosten. Der neue Übergang wurde geplant, weil die fast 100 Jahre alte Passerelle für Gehbehinderte, Velofahrende und Eltern mit Kinderwagen unpraktisch ist.
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Die Fussgängerbrücke über die Gleise verbindet das Fluhmühle-Quartier mit der Reuss und gehört den SBB. Das Bauwerk ist so weit instand gestellt, dass es noch längstens bis 2045 benutzt werden kann. Die SBB sehen gemäss einer Mitteilung der Stadt Luzern aber keinen Handlungsbedarf für eine Erneuerung der Passerelle.

Ganz anders sieht dies bei den Quartierbewohnerinnen und -bewohnern aus. Das Quartier fordere seit Jahren eine behindertengerechte, kinderwagentaugliche und mit dem Velo passierbare Gleisüberquerung. Die Stadt startete deshalb die Planung eines neuen Übergangs. Sie prüfte rund zehn Varianten und entschied sich für eine Passerelle, die über eine geschwungene Treppe und einen Lift erreicht werden kann.

Damit diese den heutigen Anforderungen gerecht werde, müssten über 6 Millionen Franken investiert werden. Die Stadt Luzern müsste davon fast 5 Millionen Franken übernehmen. Weil das neue Bauwerk dann der Stadt gehören würde, müsste sie auch den Unterhalt tragen.

Die Stadt beurteilt dieses Kosten-Nutzen-Verhältnis als «unverhältnismässig» und bricht das Projekt deshalb ab. Als Ausweg nennt sie die Reussportbrücke, die «zumindest theoretisch» geplant sei und die Funktion der Passerelle übernehmen könnte. Allerdings ist der Bau der geplanten Reussportbrücke derzeit sistiert.

veröffentlicht: 21. Oktober 2022 10:10
aktualisiert: 21. Oktober 2022 10:25
Quelle: sda

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