Zentralschweiz
Luzern

Sanierung Dreilindenstrasse: Quartierverein befürchtet massiv mehr Verkehr in Luzern

Strassensanierung

Luzerner Quartierverein befürchtet massiv mehr Verkehr

· Online seit 14.12.2023, 08:27 Uhr
Ab Februar 2024 saniert die Stadt Luzern die Dreilindenstrasse. Um Schleichverkehr stadteinwärts zu unterbinden, versieht sie mehrere Quartierstrassen mit Fahrverboten. Ein FDP-Stadtparlamentarier befürchtet, die rechte Seeseite könnte dadurch im Stau versinken.
Anzeige

Die Bausubstanz eines längeren Abschnitts der Dreilindenstrasse ist in schlechtem Zustand und muss erneuert werden. Daher lässt die Stadt Luzern die Strasse ab Februar 2024 zwischen der Bushaltestelle Kapuzinerweg bis zur Gundoldingenstrasse flicken. Konkret werden Werkleitungen ersetzt, die Strasse ausgebessert und Bushaltestellen behindertengerecht umgebaut.

Verkehrsmassnahmen sorgen für Diskussionen

Anlass für Diskussionen geben jedoch die zusätzlichen oder «flankierenden» Verkehrsmassnahmen, die die Stadt während der Bauarbeiten vorsieht. Wie «zentralplus» berichtet, werden ab Februar 2024 verschiedene Quartierstrassen gesperrt. Noch sind diese nicht auf der Projektwebsite aufgeführt, doch die Stadt hat die umliegenden Gemeinden und betroffenen Quartiervereine mittels Informationsschreiben am 10. November informiert.

Laut Manuel Roos vom Tiefbauamt der Stadt Luzern versieht die Stadt die Dreilindenstrasse auf Höhe Gundoldingenstrasse mit einem Fahrverbot für Autos und Töffs in Richtung Stadt. Konkret dürfen nur noch Busse, Zubringerdienste und Anwohner stadteinwärts fahren – abhängig von der jeweiligen Bauetappe.

Um Schleichverkehr in umliegende Quartierstrassen zu verhindern, gilt auch für die Adligenswilerstrasse, die Wesemlinstrasse und die Wesemlin-Terrasse stadteinwärts ein Fahrverbot. Nur Anwohnerinnen dürfen auf den entsprechenden Strassen zufahren. Von Meggen und der rechten Seeseite kommen Luzernerinnen also nur noch über die Haldenstrasse ins Stadtzentrum. Von Adligenswil, Udligenswil und Ebikon entweder über die Luzernerstrasse oder die Hünenbergstrasse.

Quartierverein zeigt sich nicht erfreut

Beim Quartierverein Seeburg-Würzenbach-Büttenen anerkennt man die Notwendigkeit zur Sanierung grundsätzlich, doch es gibt auch Bedenken: «Ein Teil des Verkehrs wird unter anderem auf die Haldenstrasse ausweichen müssen. Diese ist heute schon notorisch überlastet und der Rückstau reicht täglich bis zum Verkehrshaus», sagt Präsident Philipp Rügländer.

Auch dass die Dreilindenstrasse in eine Richtung teilweise gesperrt werde, sei aufgrund der engen Strasse nachvollziehbar. «Aus unserer Sicht wäre es jedoch sinnvoller, die Sperrung stadtauswärts zu machen, da in der Regel der Verkehr aus der Stadt hinaus weniger problematisch ist», sagt der Quartiervereinspräsident.

Philipp Rügländer hat noch einen weiteren Vorschlag, den der Quartierverein als zwingend erachte. Die Dosierampeln im Dietschiberg und im Luzernerhof sollen so eingebunden werden, dass bei Bedarf schnell mehr Fahrzeuge durchgelassen werden können. «Es soll zu jeder Zeit gewährleistet werden können, dass alle Busverbindungen ungehindert auf die Haldenstrasse einfahren und verkehren können.»

Quartier erhält Unterstützung aus der Politik

Das sieht FDP-Stadtparlamentarier Rieska Dommann ähnlich. Er stellt der Luzerner Stadtregierung in einem Vorstoss mehrere Fragen zu den Auswirkungen der geplanten Verkehrsführung. Weiter will er wissen, wie die Stadt verhindern möchte, dass das Würzenbach-Quartier wegen Stau das Zentrum auch per ÖV nicht mehr erreichen könne – obschon der Bus trotz Baustelle weiterhin fahren darf.

Es sei berechtigt, dass man kritische Fragen stelle. Schliesslich würde die Sanierung ein ganzes Jahr dauern, begründet Domman seinen Vorstoss. Der Parlamentarier setzt sich deshalb in Absprache mit dem Quartierverein für die Anliegen des Quartiers ein: «Mindestens der Bus muss zu jeder Zeit in die Stadt fahren können. Viele Leute aus dem Quartier Würzenbach arbeiten in der Stadt, müssen zum Bahnhof oder in die Schule und sind auf den Bus angewiesen.»

Stadt versucht zu beschwichtigen

«Die Anwohnenden sind von den Fahrverboten nicht betroffen. Es wird lediglich der Durchgangsverkehr stadteinwärts unterbunden», lässt die Stadt Luzern auf Anfrage von PilatusToday und Tele 1 verlauten. Die Liegenschaften würden grundsätzlich jederzeit erreichbar sein. Lokal werde es im unmittelbaren Baustellenbereich jedoch zu Einschränkungen kommen.

Die Frage, inwiefern die Stadt gedenke, dafür zu sorgen, dass es nicht zum befürchteten Verkehrskollaps kommt, liess sie allerdings unbeantwortet. Grund dafür ist der Vorstoss, der noch hängig ist und zunächst im Luzerner Stadtparlament behandelt werden muss.

Die nächste Sitzung des Stadtparlaments findet am 21. Dezember statt. «Ich hoffe sehr, dass der Vorstoss dann behandelt wird und die Stadtregierung eine befriedigende Antwort liefern wird.» Ob dieser Wunsch von Rieska Dommann kurz vor Weihnachten in Erfüllung geht? In einer Woche wissen wir diesbezüglich mehr.

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

veröffentlicht: 14. Dezember 2023 08:27
aktualisiert: 14. Dezember 2023 08:27
Quelle: PilatusToday

Anzeige
Anzeige
redaktion@pilatustoday.ch