«Es tut weh im Herzen»

Luzerner Samichlausgesellschaft bedauert strenge Vorgaben

12.11.2021, 19:07 Uhr
· Online seit 12.11.2021, 10:00 Uhr
Die Corona-Massnahmen machen auch vor dem Samichlaus nicht halt: Findet ein Umzug statt, muss das gesamte Gelände eingezäunt werden, so steht es in der Covid-Verordnung des Bundes. Die Lozärner Samichlausgesellschaft ist schwer enttäuscht.

Quelle: Tele 1

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Am Donnerstag hat der Kanton Luzern ein aktualisiertes Merkblatt für die Durchführung von Weihnachtsmärkten, Sternsingen und Samichlaus-Umzügen veröffentlicht. Dieses listet die wichtigsten Regeln für die Organisatoren auf. Wegen der Corona-Pandemie können diese Anlässe nicht in gewohntem Rahmen stattfinden.

Konkret heisst das: Die Durchführung eines Umzugs ist nur auf einem eingegrenzten und umzäunten Areal möglich. Dies gilt auch für Samichlaus-Umzüge mit Zuschauern am Strassenrand. «Nur so können die aktuellen Vorgaben für Veranstaltungen gemäss Covid-19-Verordnung eingehalten werden», heissts es im Merkblatt.

Für einen Samichlaus-Anlass im Innenraum brauchen sämtliche Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Covid-Zertifikat. Die Veranstalter müssen zudem ein Schutzkonzept erarbeiten. Findet ein Chlaus-Anlass draussen statt, braucht es kein Zertifikat. Aber auch hier muss das Gelände eingezäunt sein und es dürfen maximal 500 Personen auf dem Areal sein.

Grosse Enttäuschung bei Samichlausgesellschaft

Für die Lozärner Samichlausgesellschaft sind diese Vorgaben ein herber Rückschlag, denn sie hätten ein Schutzkonzept für den Einzug erarbeitet, sagt ihr Präsident Kurt Käppeli: «Die Einzäunung und das Aufstellen von Gitter ist unmöglich, vor allem aus finanziellen Gründen.»

Auch die Unterscheidung von Kultur- und Sportanlässen stösst Käppeli sauer auf. Die Durchführung des Luzerner Marathons mit rund 25'000 Zuschauerinnen und Zuschauern sei möglich gewesen: «Aber wenn wir einen Umzug mit 2'000 bis 3'000 Personen machen, werden wir eingeschränkt mit Gittern und Zäunen. Das geht schlichtweg nicht. Uns sind die Hände gebunden.»

Quelle: PilatusToday / David Migliazza

Weiter hätte auch die Essens- und Getränkeausgabe nach dem Umzug nicht so durchgeführt werden können wie gewohnt. Und gewisse Trychler-Gruppen haben ihre Teilnahme abgesagt, weil nicht alle Mitglieder geimpft sind. So habe man beschlossen, den Samichlaus-Umzug um ein Jahr zu verschieben: «Uns tut es rüdig leid. Es tut weh im Herzen.»

Kanton wehrt sich

Der Kanton Luzern kontert die Vorwürfe: «Gemäss den aktuellen Massnahmen des Bundes benötigen Grossveranstaltungen mit über 1'000 Personen eine Bewilligung des Kantons», heisst es in einer schriftlichen Stellungnahme. «Bei allen Bewilligungen ist die epidemiologische Lage zu berücksichtigen. Und diese sieht heute ganz anders aus als zum Zeitpunkt der Bewilligung des SwissCityMarathons.»

(red.)

veröffentlicht: 12. November 2021 10:00
aktualisiert: 12. November 2021 19:07
Quelle: PilatusToday

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