Luzerner Spitäler müssen Löhne nicht erhöhen
Roth verlangt eine Revision des Spitalgesetzes. Demnach soll der Kanton künftig den Spitälern auf der Spitalliste Vorgaben zur Entlöhnung des Pflegepersonals machen können. Zudem sollen über eine Verordnung die Löhne der Pflegerinnen und Pfleger des Kantonsspitals um fünf Prozent angehoben werden.
Im Parlament stellten sich nur SP und Grüne hinter das Anliegen. David Roth sagte, die Kosten für die Lohnerhöhung betragen acht Millionen Franken. Wenn man die Arbeitsbedingungen in der Pflege verbessern wolle, müsse man Geld investieren – ob in mehr Lohn, kürzere Arbeitszeiten oder längere Ferien. «Machen wir Schluss mit den leeren Versprechungen.»
Melanie Setz (SP) fügte hinzu, mehr Lohn ermögliche eine Reduktion des Pensums für mehr Erholung. Mit der Annahme der Pflegeinitiative seien die Arbeitsbedingungen in aller Munde, meinte Hannes Koch (Grüne). Der Vorstoss sei ein wichtiges Zeichen für die Pflege und die Pflegeinitiative.
Mehr Ferien sei zielführender
Im Luzerner Kantonsparlament stellten sich die Fraktionen von GLP bis SVP hinter die Regierung, die die Forderung ablehnte. Sie gefährde die Gesundheitsversorgung, sagte Jasmin Ursprung (SVP). Spitäler, die keine Lohnerhöhung wollen, müssten von der Spitalliste gestrichen werden. Laut Claudia Huser (GLP) würden Lohnerhöhungen schnell verpuffen. Es freue die Leute zwar kurzfristig, erwirke aber nicht, dass die Menschen langfristig arbeiten können und in den Pflegeberufen blieben. Arbeitsbedingungen sollen mit mehr Ferien und besseren Arbeitszeiten verbessert werden.
Direkte Vorgaben zu den Löhnen seien für die FDP-Fraktion nicht zielführend, so Maurus Zeier. Die Politik müsse die Rahmenbedingungen vorgeben, die Anstellungsbedingungen solle man aber den Institutionen überlassen.
Kanton handle jetzt schon
Gesundheitsdirektor Guido Graf meinte, bei einem Ja zum Vorstoss könnte die Spitalliste unter Druck kommen. Der Kanton Luzern setze schon heute Massnahmen zur Arbeitsattraktivität in der Pflege um, etwa durch Zeitgutschrifterhöhung bei Nachtarbeit oder einer überdurchschnittlichen Lohnentwicklung. Er wies darauf hin, dass bei der Lohnentwicklung in den Spitälern auch die Alters- und Pflegeheime sowie Spitex müssten nachziehen können, sonst bekomme man dort ein Problem.