Migros und die Post: In der Zentralschweiz sind Nachfolgelösungen in Sicht
Nachdem die Post das eigene Filialnetz runtergefahren hat, richteten sie mit Partnerbetrieben kleine Poststellen ein, welche die Dienstleistungen weiterbetreiben. Nun hört man in der Vergangenheit vermehrt von Schliessungen dieser kleinen Dienstleister. Reussbühl, Würzenbach, Altstadt, Hünenberg Dorf und Hergiswil – die Liste wird vermutlich nicht hier stoppen.
Für die Migros müssen die Rahmenbedingungen stimmen
Für die Migros Luzern bedeute die Auflösung der drei Verträge mit der Post kein genereller, sondern mehr ein punktueller Rückzug aus dem Postgeschäft. Das schreibt die Mediensprecherin der Migros Luzern auf Anfrage von PilatusToday und Tele 1. Weiter heisst es: «Dort, wo die Rahmenbedingungen stimmen, halten wir an der Dienstleistung fest.»
Platzproblem und Unterschätzung machten den Filialen zu schaffen
Die Migros Filialen, welche den Postservice nicht mehr anbieten werden, hätten vor allem mit dem Platzproblem gekämpft. Nicht jede Filiale verfüge über ausreichend Kapazitäten, um das grosse Volumen der Postdienstleistungen zu bewältigen. «Die Platzverhältnisse und Lagerkapazitäten in den Filialen sind grundsätzlich nicht darauf ausgelegt», so die Migros Luzern.
Das Volumen sei an gewissen Standorten grösser als zu Beginn erwartet. Die Detailhändlerin betont aber auch die Rahmenbedingungen, die dazu führen: «‹Fremde› Dienstleistungen anzubieten, ist auch ein Lernfeld für die Migros. Es ist nicht immer einfach, Aufwand und Machbarkeit im Vorfeld korrekt einzuschätzen.»
Die Post sieht ihre Dienstleistung nicht in Gefahr
Philipp Felber-Eisele, Mediensprecher der Post, sagt, dass die Post stets eine Nachfolgelösung suchen würde. Das scheint in der Zentralschweiz auch zu funktionieren. Für die Poststelle in der Migros Wylpark Hergiswil, welche per 31. Oktober 2023 schloss, übernimmt per 2. November das Reisezentrum der Zentralbahn die Dienstleistung.
Die Zugangspunkte ausbauen – so die Devise bei der Schweizerischen Post.
Auch in Hünenberg Dorf soll nach der Migros eine Nachfolge übernehmen: «In Hünenberg stehen wir in fortgeschrittenen Verhandlungen mit einem potenziellen Partner und hoffen, die Bevölkerung schon bald über den Wechsel zu informieren», schreibt Felber-Eisele auf Anfrage von PilatusToday. So wie in Hünenberg, auch in Luzern. Im Würzenbach sei ebenfalls eine Nachfolge in Sicht. Die Post strebt eine Lösung ohne Unterbruch an. Denn auch da habe die Post fortgeschrittene Verhandlungen mit potenziellen Partnern.
Post will Angebot ausbauen
Dass es hin und wieder zu Schliessungen kommt, ist laut Felber-Eisele nachvollziehbar. «Bei neuen Partnern ist das Kundenverhalten schwierig abzuschätzen und damit auch das Paketvolumen nicht hundertprozentig vorhersehbar.» Weiter erklärt Felber-Eisele, dass ein nachfolgender Partner über die aktuellen Paketmengen informiert sein wird.
Die Post möchte aber festhalten, dass die Post das Angebot keinesfalls abbauen möchte: «Wir möchten unsere Zugangspunkte ausbauen. Es wäre demnach nicht sinnvoll, das Angebot ersatzlos zu streichen.»
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