Kino

Neuer Luzerner Film entführt in die Abgeschiedenheit

· Online seit 14.10.2020, 06:19 Uhr
Die Luzerner Regisseurin Gabriela Gyr erzählt im Dokumentarfilm «Zelihas Hütte» die Geschichte einer Frau, die weitab der Zivilisation lebt. Wir haben mit der Regisseurin vor der Luzerner Premiere des Films gesprochen.
Anzeige

Im Dokumentarfilm «Zelihas Hütte» geht es um Zeliha und ihr Leben im türkischem Dersim. Sie lebt abgeschieden in einer kleinen, selbstgebauten Hütte. Das Land, auf welchem Zeliha lebt, gehörte schon ihrem Grossvater. Die Regierung versucht seit Jahrzehnten, die Einwohner von dort zu vertreiben. Heute wird das Land in dieser Region neu verteilt, selbst Zeliha ist davon nicht verschont. Doch sie schöpft neue Hoffnung.

Die Luzerner Regisseurin Gabriela Gyr reist seit Jahren in diese Region. Ihre Faszination für das Land und die Menschen entdeckte sie durch eine Freundin, welche mittlerweile in der Schweiz lebt. Gemeinsam besuchten sie die Heimat ihrer Freundin und so lernte Gabriela das Land und die Leute besser kennen und wollte daher immer mehr erfahren.

Andere Prioritäten

Während den Dreharbeiten mussten Gabriela Gyr und ihr Team sehr flexibel sein, denn dort gelten andere Prioritäten. Dort spüre man wie alle Miteinander und Füreinander leben. «Findet zum Beispiel gerade eine Hochzeit statt, kann es gut sein, dass man für zwei oder drei Tage niemanden antrifft», erzählt die Regisseurin. Gabriela Gyr schätzte es, dass sie überall mitgehen konnten. So durften sie und ihr Team die Beerdigung von Zelihas Tante begleiten und hielten diese auch im Film fest.

«Mich fasziniert an Zeliha am meisten, dass sie so facettenreich ist», sagt Gabriela Gyr. Denn Zeliha steht für sich und ihr Recht ein, was sehr viel Mut und Kraft benötigt. Wenn Zeliha unterwegs ist, kleidet sie sich ganz urban und chic. Sie kann auch sehr temperamentvoll sein. Ihr persönliches Ziel ist es, ihre kleine Hütte fertig zu bauen und den Rest ihres Lebens dort zu verbringen. Man spürt die Leidenschaft für das, was sie tut – und genau diese Leidenschaft spürt man auch bei der Regisseurin Gabriela Gyr für ihren Film.

Fragen des Lebens

Der Dokumentarfilm soll die Zuschauer zum Nachdenken anregen in Bezug auf die Würde der Menschen aber auch der Menschenrechte. «Diese zwei Punkte haben unter anderem mit viel Anerkennung zu tun», sagt Gabriela Gyr. Die Zuschauer sollen sich aber auch fragen, was ihnen selbst Sicherheit und Geborgenheit gibt.

veröffentlicht: 14. Oktober 2020 06:19
aktualisiert: 14. Oktober 2020 06:19
Quelle: PilatusToday

Anzeige
Anzeige
redaktion@pilatustoday.ch