Zentralschweiz
Luzern

Swiss Steel erzielt gegen Vekselberg vor Gericht einen Sieg

Stahlindustrie

Swiss Steel erzielt gegen Vekselberg vor Gericht einen Sieg

· Online seit 01.02.2021, 12:30 Uhr
Der Luzerner Stahlkonzern Swiss Steel hat im Rechtsstreit mit seiner Aktionärin Liwet-Holding beziehungsweise dem russischen Milliardär Viktor Vekselberg einen Erfolg erzielt. Die Aufhebung der Handelsregistersperre für die im Dezember 2020 beschlossene Kapitalerhöhung wurde damit aber noch nicht erreicht.
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Liwet hatte am 21. Dezember 2020 durch Einspruch beim Handelsregisteramt erwirkt, dass eine von der Generalversammlung beschlossene Kapitalerhöhung von 200 Millionen Euro nicht eingetragen wird. Nun wollte sie mit einer vorsorglichen Massnahme erreichen, dass die Handelsregistersperre fortgesetzt wird. Das Bezirksgericht Luzern teilte am Montag mit, es habe das Gesuch der Aktionärin am letzten Freitag abgewiesen.

Liwet hatte argumentiert, dass das von Swiss Steel gewählte Kapitalerhöhungsverfahren intransparent, unüblich und diskriminierend sei. Kritisiert wurde die Art der Preisbildung für die neuen Aktien. Die gewählten Modalitäten für das sogenannte Bookbuilding-Verfahren seien die für die Minderheitskaktionäre schädlichste Variante gewesen.

Das Bezirksgericht kam aber zum Schluss, dass Liwet nicht habe glaubhaft machen können, dass mit der Kapitalerhöhung in ungerechtfertigter Weise die Interessen der Grossaktionärin Big Point verfolgt worden seien. Mit der angestrebten Kapitalerhöhung würden die Interessen der Swiss Steel, nämlich die Bilanz zu stärken und die Eigenkapitalquote zu verbessern, gefördert.

Liwet muss gemäss dem Urteil Gerichtskosten von 10'000 Franken übernehmen. Der Gegenpartei schuldet sie eine Entschädigung von 15'000 Franken. Der Entscheid des Bezirksgerichts Luzern ist nicht rechtskräftig und kann innert zehn Tagen mit Berufung beim Kantonsgericht angefochten werden.

Aus diesen prozessualen Gründen sei im Moment noch nicht vollständig klar, ob oder wann die Handelsregistersperre aufgehoben werde, teilte Swiss Steel mit. Man werde sich aber weiterhin entschieden mit allen verfügbaren rechtlichen Mitteln gegen das «unverantwortliche Handeln von Liwet» zur Wehr setzen.

Big Point des Investors und Amag-Eigentümers Martin Haefner besitzt 49,6 Prozent der Swiss-Steel-Aktien. Liwet hält 25,0 Prozent.

veröffentlicht: 1. Februar 2021 12:30
aktualisiert: 1. Februar 2021 12:30
Quelle: sda

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