Testkäufe zeigen: Minderjährige kommen leicht an Alkohol
Im Auftrag der Luzerner Polizei sind 2022 insgesamt 70 Alkoholtestkäufe gemacht worden. Dabei wurden 40 Verkaufsgeschäfte und 30 Restaurationsbetriebe getestet. Die Bilanz zeigt, dass insgesamt 51 Prozent der getesteten Betriebe alkoholische Getränke an Minderjährige verkauften. Dies geben «Akzent Prävention und Suchttherapie» und die Gastgewerbe- und Gewerbepolizei in einer gemeinsamen Mitteilung bekannt.
Bei Nachkontrollen gab es wieder Verstösse
Bei 26 Betrieben, die bei der ersten Testrunde widerrechtlich alkoholische Getränke an Minderjährige verkauften, wurden Nachkontrollen gemacht. Dabei verstiessen acht erneut gegen das Gesetz.
Die betroffenen Betriebe erhielten gemäss Polizei eine kostenpflichtige Verwarnung und müssen bei einem weiteren Verstoss mit einem zeitlich beschränkten Alkoholverkaufsverbot rechnen.
Verwarnungen und mögliche Verbote
Auch an zwei Grossanlässen im Kanton Luzern wurden Alkoholtestkäufe durchgeführt. Dies bei 12 Verkaufsstellen. An sieben Orten (58 Prozent) wurden den Jugendlichen illegal alkoholische Getränke verkauft. Die verantwortlichen Personen wurden ebenfalls verwarnt.
Bei erneuten Verstössen gegen den Jugendschutz müssen sie mit einer Bewilligungsverweigerung für künftige Festanlässe rechnen.
«Weitere Alkoholtestkäufe sind nötig»
Alle Verkaufsstellen sind dafür verantwortlich, dass die Jugendschutzbestimmungen eingehalten werden. Die Polizei hat den gesetzlichen Auftrag, dies zu kontrollieren. Deshalb seien auch weitere Alkoholtestkäufe nötig, sagt Urs Renggli von der Gastgewerbe- und Gewerbepolizei: «Wie die Praxis zeigt, haben Testkäufe eine positive Wirkung auf das Verkaufspersonal und sensibilisieren nachweislich die Verkaufspraxis.»
Gut sei das Resultat der Testkäufe sicher nicht, es liegt gemäss Renggli aber im Schnitt der vergangenen Jahre. «Die Zahlen sind für uns nach wie vor zu hoch und Alkoholtestkäufe sind im Kanton Luzern weiterhin nötig», sagt Adrian Schuler von «Akzent Prävention und Suchttherapie» auf Anfrage von PilatusToday und Tele 1.
Dass der Jugendschutz beim Verkaufspersonal stets thematisiert wird, sei wichtig. Dazu würden strikte Ausweiskontrollen gehören.
(red.)