Luzern

Tiefe Wahlbeteiligung zeichnet sich ab

· Online seit 29.03.2023, 09:23 Uhr
Noch vier Tage lang hat die Luzerner Wahlbevölkerung Zeit, um ihren künftigen Regierungs- und Kantonsrat mitzubestimmen. Verglichen mit den Wahlen vor vier Jahren rechnen die meisten Gemeinden mit einer ähnlichen oder etwas tieferen Beteiligung.
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Am Sonntag wählt das Luzerner Volk einen neuen Kantons- und Regierungsrat und die «Luzerner Zeitung» wagt eine Prognose zur Wahlbeteiligung. Die rund 270’000 Wahlberechtigten haben noch vier Tage lang die Möglichkeit, die politische Stossrichtung der kommenden Legislatur mitzubestimmen. Höchste Zeit also für alle, deren Wahlcouvert noch auf der Kommode neben dem Hauseingang liegt und darauf wartet, ins Gemeinde- oder Stadthaus gebracht zu werden.

Bei den letzten Kantons- und Regierungsratswahlen im Jahr 2019 hat 41,5 Prozent der Wahlbevölkerung ihr Recht letztendlich wahrgenommen. Im Vergleich mit der vorgängigen Wahl gingen damals etwas mehr Menschen an die Urne – 2015 waren es 38,7 Prozent. Was die aktuellen Wahlen betrifft, sprechen die aktuellen Zwischenresultate aus den sechs Wahlkreisen für eine ähnliche oder wieder etwas tiefere Beteiligung als vor vier Jahren.

In den Städten zeichnet sich kaum Veränderung ab

In der Stadt Luzern etwa ist die Wahlbeteiligung per Dienstagmittag mit 19,2 Prozent um 3,7 Prozent tiefer als zur gleichen Zeit im Jahr 2019. Trotzdem: «Unter der Voraussetzung, dass es jetzt noch einen ‹Endspurt› gibt, dürfte die Wahlbeteiligung 2023 auf zirka 41 Prozent kommen», sagt Christian Spieler, Leiter Wahlen und Abstimmungen der Stadt Luzern. Das wäre ein ähnlicher Wert wie vor vier Jahren – damals gingen 40,7 Prozent der Stadtluzerner Wahlberechtigten an die Urne.

Keine grossen Überraschungen werden auch in der Stadt Sursee erwartet: Am Dienstag vor dem Wahlsonntag war die Wahlbeteiligung mit 22,9 Prozent fast identisch wie jene am gleichen Tag im Jahr 2019. «Wir gehen darum von einem ähnlichen Schlusswert aus wie bei den letzten kantonalen Wahlen vor vier Jahren», schreibt der Kommunikationsbeauftragte Christian Hodel.

So sieht es auch der Stadtschreiber von Willisau, Guido Solari: «Ich gehe davon aus, dass wie vor vier Jahren die Wahlbeteiligung bei rund 48 Prozent liegen wird.» Der Zwischenstand vom Dienstagnachmittag liegt bei rund 21 Prozent.

Leichter Rückgang in Reiden, Emmen und Escholzmatt-Marbach

In der Gemeinde Reiden, ebenfalls im Wahlkreis Willisau, liegt die Beteiligung zum gleichen Zeitpunkt bei 18 Prozent. «Obwohl sechs Personen aus der Gemeinde Reiden für den Kantonsrat kandidieren, wird die Beteiligung im Vergleich mit den Wahlen 2019 voraussichtlich etwas tiefer ausfallen», sagt Gemeindeschreiber-Substitut Daniel Loosli. Damals wurde zur gleichen Zeit über eine Gemeindevorlage abgestimmt, was rund 40 Prozent der Wahlberechtigten an die Urne lockte. In diesem Jahr rechnet Loosli mit einer Beteiligung von 30 bis 35 Prozent.

In der Gemeinde Emmen klingt die Prognose ähnlich: «Aus heutiger Sicht ist bedauerlicherweise eher mit einer tieferen Wahlbeteiligung zu rechnen», so Patricia Binggeli, Fachmitarbeiterin Kommunikation. Ausgehend von der aktuellen Beteiligung von 17 Prozent erwartet sie einen Schlusswert von 27 bis 29 Prozent. Vor vier Jahren war es 30 Prozent der Wahlbevölkerung, die von ihrem Wahlrecht Gebrauch machte.

Ein leichter Rückgang der Wahlbeteiligung ist auch in der Gemeinde Escholzmatt-Marbach zu erwarten. Das Zwischenresultat liegt bei 16,6 Prozent und somit rund drei Prozent tiefer als im Vergleichsjahr 2019. Gemeindeschreiber Anton Kaufmann rechnet mit einem Schlusswert von etwas unter 50 Prozent: «Ich stelle in unserer Gemeinde eher einen ruhigeren Wahlkampf fest.» Die Couverts würden jedoch jeweils eher spät abgegeben, weshalb die Prognose nicht einfach sei.

Dierikon hofft auf höhere Beteiligung

In der Gemeinde Dierikon im Wahlkreis Luzern-Land wird optimistisch Richtung Wahlsonntag geschaut: Per Dienstagnachmittag haben 13,2 Prozent der Wahlberechtigten ihre Couverts eingereicht – knapp zwei Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt im Jahr 2019.

«Wir gehen von einer etwas höheren Wahlbeteiligung aus. Dies wird sich aber erst in den letzten Tagen abzeichnen», sagt Gemeindeschreiber Marcel Herrmann. Am Sonntag rechnet er mit einem Schlusswert nahe an 30 Prozent, «oder wünschenswert über 30 Prozent». 2019 lag der Schlusswert noch bei 24,7 Prozent. «Wir hoffen natürlich, dass sich noch einige Stimmberechtigte mit den Wahlen auseinandersetzen und von diesem Recht Gebrauch machen.»

veröffentlicht: 29. März 2023 09:23
aktualisiert: 29. März 2023 09:23
Quelle: Luzerner Zeitung

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