«Wir vermissen die Schweiz»: So geht es den Schwestern nach ihrer Ausschaffung

Die Schule Reinach hatte sich dafür eingesetzt, dass die Mutter und ihre Töchter in der Schweiz bleiben dürfen – ohne Erfolg. Das Migrationsamt hat entschieden, dass die Mutter mit ihren Töchtern zurück nach Sri Lanka muss. Weil die Mutter dem Ausschaffungsentscheid nicht folgte, hat die Kantonspolizei Aargau die beiden Mädchen auf dem Schulweg abgefangen.

Zurück in Sri Lanka haben Jasmy und Rushana noch nicht viele Menschen kennengelernt, erzählen die Schwestern der Aargauer Zeitung. Aktuell wohnt die Familie in Negombo. «Wir sind noch bei der Freundin meiner Mutter. Aber morgen werden wir zu unserer Tante ziehen», sagt Jasmy.

«Wir vermissen unsere Kolleginnen»

Die Mädchen mussten in der Schweiz vieles zurücklassen. «Ich wollte Lehrerin werden, in Sri Lanka will ich aber nicht unterrichten», erzählt Jasmy. Rushana ergänzt: «Ich wollte Ärztin werden. Das hat sich jetzt geändert, weil ich Schwierigkeiten mit der Sprache hier habe.» Die 11- und 14-jährigen Mädchen vermissen die Schweiz. «Am meisten vermissen wir die Schule und unsere Kolleginnen», sagt Rushana. Im Moment bereiten sich Jasmy und Rushana noch auf die Schule vor.

«Im Sommer wird eine unserer tamilischen Lehrpersonen, die sowieso in Sri Lanka Urlaub machen wird, vielleicht zu den Schwestern reisen, um ihnen ihre Sachen zu bringen», erzählt der Gesamtschulleiter der Kreisschule Reinach-Leimbach, Hanspeter Draeyer. «Ich wünsche mir, dass sie auch in Sri Lanka Fuss fassen können und den Ehrgeiz und die Selbstdisziplin beibehalten können, die sie hier immer gezeigt haben.» Bis sie ihre Berufsziele erreicht haben, stehe ihnen die Schule weiterhin zur Seite.

Rund drei Jahre waren die Mädchen in der Schweiz. Damit sie auch in Sri Lanka eine gute Schulbildung haben können, hat die Schule ein Spendenkonto eingerichtet.

(rag)