Zentralschweiz
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300 Ladungen pro Jahr: So funktioniert Wildheuen mit Helikopter

Oberrickenbach

300 Ladungen pro Jahr: So funktioniert Wildheuen mit Helikopter

· Online seit 19.08.2023, 13:41 Uhr
In der Zentralschweiz ist Heuen oft eine besondere Herausforderung. Die vielen Berge machen es den Bauern nicht leicht. Unterstützung bietet ein Helikopter. Wir durften beim Wildheuen mit Helikopter-Support gleich mitfliegen.
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Wir befinden uns in Oberrickenbach, das zur Gemeinde Wolfenschiessen gehört. Bauer Peter Huser sucht das Heu auf dem Berg zusammen und büschelt es, denn bald wird es vom Helikopter ins Tal geflogen. Seit zwei Jahren wirtet Huser auf diesem steilen Gelände und trägt seine «Burdis» – so werden die Heuhaufen genannt – nicht ins Tal, sondern lässt sie per Helikopter transportieren.

Gemähtes Gras hat doppelten Nutzen

Das Stroh dient nicht nur als Futter, sondern auch die gemähte Wiese hat ihren Vorteil. Sie dient als Lawinenschutz. Das, weil der Schnee auf langem Gras besser und schneller rutscht als auf kurzem.

Für den Transport ins Tal braucht Huser Unterstützung. Diese bekommt er von der Helikopter-Crew Alpinlift. Mit einem grossen Netz, in dem das Heu seinen Platz findet, wird es zum Bauernhof geflogen. Rund 300 Heutransporte fliegt die Crew pro Jahr. Das ist besonders beachtlich, da die «Burdis» nur im Sommer und über einen kurzen Zeitraum transportiert werden können. Ein Knochenjob also.

Besondere Herausforderung: Das Abladen des Heus

Remo Peyer, Helikopter-Pilot, macht seinen Job trotz der Intensität gerne: «Ich stehe gerne am Morgen auf, auch wenn es lange Tage sind.» Besonders die Abwechslung und der Kundenkontakt gefallen ihm sehr. Aber auch über die schöne Aussicht aus dem Helikopter kann man sich natürlich nicht beklagen.

Das Heu wird dann im Tal möglichst nahe beim Bauernhof abgeladen. Bei diesem Schritt ist der Pilot auf Unterstützung angewiesen. «Wir sind zuständig dafür, dass wir den Helikopter einweisen», erklärt Flughelfer Silvan Baumgartner. «Wir schauen, dass der Helikopter nicht zu tief fliegt und das Dach touchiert. Auch auf den Zaun müssen wir achten.» So geben sie dem Piloten die jeweiligen Zeichen, so dass dieser die Heu-Ladung sicher auf den Boden bringt. Die Arbeit der Helikopter-Crew ist somit getan. Jetzt versorgen die Bauern das Heu, während der Helikopter bereits auf dem Weg zum nächsten Einsatz ist.

(red.)

veröffentlicht: 19. August 2023 13:41
aktualisiert: 19. August 2023 13:41
Quelle: PilatusToday

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