Über 19 Millionen Franken

Die Kantone Ob- und Nidwalden wollen besseren Hochwasserschutz

29.03.2024, 09:12 Uhr
· Online seit 29.03.2024, 08:14 Uhr
Damit das Gebiet Sand in Kerns und das Gebiet St. Jakob in Ennetmoos vor Überschwemmungen geschützt werden, planen die Ob- und Nidwaldner Regierungen ein grosses Hochwasserschutzprojekt. Dieses soll künftig den Rübibach und den Melbach entlasten.
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Die Gefahr, dass die jetzigen Systeme bei Hochwasserereignissen versagen, ist zu gross. Die Abflusskapazitäten der beiden Gewässer sind zu gering – die Geschiebesammler nicht robust genug. Zu diesem Schluss kommen die Kantone Ob- und Nidwalden, die jetzt gemeinsam ein Projekt lancieren, um den Problemen entgegenzuwirken und die beiden Bäche, Melbach und den Rübibach, zu entlasten. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 19,6 Millionen Franken.

«Der Sammler ist schon etwas älter»

Wenn es in dieser Region kräftigen Niederschlag gebe, werde oft Holz und Geröll mit den Wassermassen ins Tal gespült. Die Geschiebesammler seien dafür verantwortlich, dass diese nicht weiter talwärts fliessen. Heute würden sie der ganzen Masse noch standhalten – wenn auch nur mit Müh und Not. «Der Sammler ist schon etwas älter», bestätigt der Projektleiter Naturgefahren des Kantons Obwalden Ulrich Worthmann im Gespräch mit PilatusToday und Tele 1.

Des Weiteren drohe der Geschiebesammler bei extrem hohen Wassermengen zu überlaufen. «Nun wird dieser beim Melbach ertüchtigt, verstärkt und der aktuellen Gefahrensituation angepasst», so Worthmann weiter. In der Gemeinde Kerns werden nebst dem Melbach auch beim Rübibach diverse Hochwasserschutzmassnahmen vorgenommen. Die beiden Bäche fliessen weiter in Richtung Ennetmoos nach Nidwalden, deshalb betrifft es auch den Nachbarkanton.

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Projekt soll bis 2027 realisiert werden

Der Bund, die Kantone Obwalden und Nidwalden sowie die Gemeinden Ennetmoos und Kerns beteiligen sich an der Finanzierung des Projekts. Wie viel genau der Bund beisteuert, ist jedoch noch nicht klar, da der geplante Beitrag je nach Höhe des Schwerfinanzierungszuschlags und der erbrachten Mehrleistung zwischen 35 und 65 Prozent variiert.

Die öffentliche Auflage ist im Kanton Obwalden abgeschlossen – nun beantragt die Kantonsregierung den Kantonsbeitrag dafür beim Parlament. Vorausgesetzt dieses stimmt dem Projekt an der Sitzung Ende Mai 2024 zu, kann im Herbst dieses Jahres der finanzielle Zuspruch des Bundesamtes für Umwelt erwartet werden. Die eigentlichen Bauarbeiten sind auf Ende 2025 geplant – abgeschlossen soll das Projekt im Sommer 2027 werden. Doch bis es soweit ist, muss auch der Kanton Nidwalden dieselben Hürden, wie es Obwalden nun getan hat, nehmen.

veröffentlicht: 29. März 2024 08:14
aktualisiert: 29. März 2024 09:12
Quelle: PilatusToday

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