Armee

Armee nutzt Schiessplatz Glaubenberg OW weiterhin

· Online seit 12.01.2022, 11:40 Uhr
Anders als einst geplant wird auf dem Glaubenberg OW auch in Zukunft geschossen. Der Bundesrat hat am Mittwoch eine Anpassung des Sachplans Militär beschlossen, wonach die Betriebsdauer des Schiessplatzes auf «über zehn Jahre» festgesetzt wird.
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Die bisherigen Erfahrungen aus der Weiterentwicklung der Armee hätten gezeigt, dass der Schiessplatz für die militärische Ausbildung weiterhin benötigt werde, teilte der Bundesrat am Mittwoch mit.

Das Stationierungskonzept 2013 hatte vorgesehen, aus finanziellen Gründen den Schiessplatz auf Mitte 2020 aufzugeben. Geschlossen worden wäre auch das 710 Plätze umfassende Truppenlager.

Diese Absicht löste im Kanton Obwalden Kritik aus. Der Regierungsrat kämpfte mit dem Argument für den Erhalt des Schiessplatzes, dass eine Schliessung erhebliche Folgen für den Kanton, die Gemeinde Sarnen und das lokale Gewerbe hätte.

Lärmbelastung verteilen

2019 folgte die Kehrtwende. Das Verteidigungsdepartement (VBS) gab bekannt, dass es doch an dem Standort in Obwalden festhalte. Begründet wurde dies mit dem Lärmschutz. Wenn auf dem Glaubenberg weiterhin geschossen werde, entlaste dies andere Waffen- und Schiessplätze.

Dass der Schiessplatz und die dazugehörige Infrastruktur nicht aufgegeben werden, sondern noch längere Zeit in Betrieb bleiben, wurde nun durch die Anpassung des Sachplans Militär bekräftigt. Dieser ist ein Planungs- und Koordinationsinstrument des Bundes im Sinne des Raumplanungsgesetzes. Er legt die Ziele und Vorgaben für die militärische Infrastruktur behördenverbindlich fest.

Schutz der Moorlandschaft

Der Schiessplatz Glaubenberg liegt in einer Moorlandschaft. Das VBS bleibe nun für den Schutz und den Erhalt der Naturwerte auf demSchiessplatz verantwortlich, heisst es im Erläuterungsbericht zum Sachplan Militär.

Die militärische Anlage soll demnach wie bisher im Einklang mit dem Schutz der Moorlandschaft genutzt werden. Rücksicht genommen werden soll auch auf die alpwirtschaftliche Nutzung. Bei der Umsetzung des Programms «Natur, Landschaft, Armee» auf den Schiessplatz werde auch geprüft, welche Teile des Schiessplatzes trotz des Weiterbetriebs nicht mehr genutzt würden, hiess es im Bericht zum Sachplan.

Auf dem Glaubenberg befindet sich auch ein temporäres Bundesasylzentrum. Dieses ist aus Sicht des Bundes aber keine dauerhafte Lösung, weil es in einem Moorgebiet liegt. Der geplante Ersatz in Schwyz ist aber umstritten.

Der Bundesrat verabschiedete zudem am Mittwoch die zweite Serie von Objektblättern. Diese umfasst acht militärische Standorte, darunter auch den Logistikstandort Rotkreuz ZG.

veröffentlicht: 12. Januar 2022 11:40
aktualisiert: 12. Januar 2022 11:40
Quelle: sda

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