Mutter von Michelle Gisin: «Es ist ein Wunder, dass sie das geschafft hat»

Um vier Uhr morgens war im Hause Gisin schon einiges los: Die Familie verfolgte natürlich den Super-G an den Olympischen Spielen in Peking und war mächtig stolz, dass Michelle Gisin auf das Podest fuhr und Bronze holte.

«Wir haben nicht damit gerechnet», sagt die Mutter Bea Gisin. Sie sei im September noch mit ihrer Tochter auf dem Titlis gewesen um zu schauen, wie sie die Höhe verträgt. «Wir haben ein kleines Spaziergängli zum Cliff Walk gemacht und zurück.» Damals hätte sie eigentlich in den Vorbereitungen für das Rennen in Sölden sein sollen, das Pfeifferische Drüsenfieber warf sie jedoch zurück. «Es ist fast ein Wunder, dass sie die Bronzemedaille geholt hat. Es ist sehr emotional.»

Mamas Handy im Nachtmodus

Diesen emotionalen Moment wollte Michelle Gisin nach dem Rennen mit ihren Eltern teilen, doch diese nahmen das Telefon nicht ab: «Meine Eltern waren leider nicht erreichbar. Ich weiss auch nicht warum, vielleicht haben sie vor lauter Schreck das Handy vom Balkon geworfen», sagt Gisin nach dem Rennen im SRF-Interview.

Nicht ganz, sagt Bea Gisin: «Ich hatte das Handy im Nachtmodus und aufgrund der Zeitverschiebung vergessen, dass ich den Nachtmodus wieder rausnehmen muss. Wir haben Michelle aber dann doch noch erreicht.»

«Musste während der Siegerehrung beinahe weinen»

Stolz ist nicht nur die Familie, sondern ganz Engelberg, zeigt eine Umfrage im Dorf. «Ich bin so stolz, ich musste während der Siegerehrung beinahe weinen, das war so schön», sagt Felix Burch den Tränen nahe. Auch Passantin Anja Rohrer findet es schön, dass die Bronzemedaillengewinnerin aus demselben Dorf kommt und Fabian Muff kennt Michelle noch aus dem Skiclub: «Ich habe mich sehr für sie gefreut.»

Den nächsten Einsatz wird Michelle Gisin am Dienstag bei der Abfahrt in Peking haben und in Engelberg werden an diesem Tag die Bildschirme vermutlich schon in den frühen Morgenstunden flimmern.

(red.)