Wintersaison

Viele Fragezeichen bei den Skigebieten

09.12.2020, 09:14 Uhr
· Online seit 29.10.2020, 14:37 Uhr
Am Mittwoch hat der Bundesrat entschieden, die Maskenpflicht auch im Freien einzuführen. Dies bedeutet eine neue Herausforderung für die Skigebiete, die ohnehin schon auf eine ungewisse Saison zusteuern. Trotzdem ist die Stimmung mehrheitlich positiv.
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«Wir erwarten grundsätzlich einen guten Winter», so der Kommunikationschef in Andermatt Stefan Kern. Für den Saisonstart am Samstag rechnet er dank guten Verhältnissen mit vielen Gästen – trotz den neuen Massnahmen. Andermatt setzt dabei, wie schon andere Skigebiete, auch auf Halsschläuche mit integrierter Filterfunktion sowie die Selbstverantwortung der Gäste. «Es wird nicht möglich sein, jeden Buff zu kontrollieren», so Kern. «Wenn aber jemand offensichtlich keine Maske trägt, werden wir ihn selbstverständlich darauf aufmerksam machen.»

Strenge Auflagen in Andermatt

Auch die Urner Regierung zeigt sich bemüht. Das Skifahren in diesem Jahr so sicher wie möglich zu machen, Eigenverantwort hin oder her. So müssen Gäste in Andermatt etwa ihre Bahnfarten ab der Talstation Gemsstock online reservieren, um lange Schlangen und Ansammlungen zu vermeiden, schreibt der Kanton. Am Berg sei die Anzahl Gäste limitiert und die Ski-Anlagen bereits ab 8 Uhr geöffnet. Zusätzlich werde man die Zahl der Aussenplätze in den Gastrobetrieben um rund die Hälfte erhöhen, heisst es weiter.

Maskenregeln noch nicht gänzlich geklärt

Noch nicht ganz klar ist die genaue Regelung für die Skilifte. Für Kern ist klar, dass die Maskenpflicht auf dem Sessellift gilt. Anders sieht das der Geschäftsführer in Melchsee-Frutt Daniel Dommann: «Die Maskenpflicht gilt auch für das Anstehen, wie es auf den Liften selbst aussieht, wissen wir noch nicht.» Der Branchenverband wird also bald einheitliche Lösungen präsentieren müssen, um ein Maskenchaos zu verhindern.

Darauf hofft auch Urs Keller von der Geschäftsleitung des Skigebiets Hoch-Ybrig. Er geht aber noch einen Schritt weiter: «Wir hoffen, dass wir bis zum Saisonstart in einem Monat auf eine Maskenpflicht im Freien gänzlich verzichten können.» Andernfalls befürchtet er einen grossen Gästeeinbruch. «Eine Maske unter dem Helm ist nicht gerade angenehm, so macht das keinen Spass», so seine Sorge.

Daniel Dommann hingegen sieht der Saison entspannter entgegen. «Wir denken, dass man mit den Massnahmen leben kann», so der Geschäftsführer des Skigebiets Melchsee-Frutt. Halsschläuche seien schon in den vergangenen Jahren immer mehr aufgekommen, um sich gegen die Kälte zu schützen. Und auch bei der Maskentragepflicht für Gäste habe man im Sommer schon gute Erfahrungen gemacht.

Defizite wohl verkraftbar

Auch beim Thema Finanzen bleibt Dommann cool. «Die Pandemie wird nicht spurlos an uns vorbeigehen, Spitzentage wie in früheren Saisons werden wohl ausbleiben, aber der Verlust wird wohl verkraftbar.»

Ähnlich tönt es in Andermatt. Dort steht schon fest, dass die Gondeln nur zu Dreivierteln gefüllt werden. «Wir haben mehr Aufwand, brauchen mehr Personal und werden weniger Umsatz machen», so der Mediensprecher Stefan Kern. Dennoch will er nicht jammern: «Wir sind positiv gestimmt.»

veröffentlicht: 29. Oktober 2020 14:37
aktualisiert: 9. Dezember 2020 09:14
Quelle: PilatusToday

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