Corona-Massnahmen-Skeptiker eröffnen Privatschule
Die Privatschule der Urig-Bewegung nimmt weiter Form an. Nach eineinhalb Jahren und drei Anläufen hat es doch noch geklappt. Der Kanton Schwyz hat grünes Licht gegeben, berichtet der «Bote der Urschweiz». Damit kann in Seewen bereits in wenigen Monaten der Schulunterricht starten.
Expansionspläne noch vor dem Start
Drei Lehrkräfte und den Schulleiter konnte der Verein mittlerweile für sich gewinnen. Und auch die Ausbildungsplätze sind begehrt. Bisher haben sich 12 Schülerinnen und Schüler aus den Kantonen Schwyz und Uri angemeldet, Platz hat es für 18 Schulkinder.
Im bevorstehenden Schuljahr betreibt die Urig-Bewegung zunächst eine Primarschule. Doch in einem Jahr ist auch eine Oberstufenschule geplant – und ebenfalls bewilligt. Aus diesem Grund suchen die Verantwortlichen bereits nach neuen Räumlichkeiten.
Klare Vorgaben für Unterricht
Weil sich der Verein in den bisherigen Gesuchen eher staats- und wissenschaftskritisch geäussert hatte, verweigerte der Kanton Schwyz bisher die Bewilligung für die Privatschule, erklärt der Schwyzer Bildungsdirektor Michael Stähli gegenüber der SRF-Sendung «Schweiz aktuell». Nun wurde die Bewilligung aber erteilt.
Der Kanton hat in diesem Zusammenhang jedoch verlangt, dass die Urig-Bewegung eine Selbstdeklaration unterzeichnet. Damit bestätigen die Verantwortlichen unter anderem, dass sie den Staat, die Behörden und die Gesetze anerkennen sowie die Schulkinder keiner ideologischen oder religiösen Ausrichtung aussetzen.
Kanton will Verein auf die Finger schauen
Ob diese Vorgaben effektiv umgesetzt werden, will der Kanton Schwyz genau überprüfen. «Sollten wir feststellen, dass es Abweichungen zur Bewilligung oder Verstösse gegen die Selbstdeklaration gibt, dann wird das auf dem Tisch des Erziehungsrats landen», versichert Stähli.
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Und genau dies sei sehr wichtig, wie Georg Schmid von der evangelischen Informationsstelle Relinfo gegenüber «SRF» sagt: «Die Urig-Vereine haben das Ziel, eine Parallelgesellschaft zu gründen, weil sie seit der Corona-Pandemie sehr kritisch gegenüber dem Staat eingestellt sind. Wenn Schulen bewusst aus einer solchen Parallelgesellschaft kommen und Kinder so aufwachsen, ist dies für den gesellschaftlichen Zusammenhalt problematisch.»
(red.)