Personalflucht

KESB Ausserschwyz: Jeder zweite Mitarbeitende hat gekündigt

29.11.2022, 14:20 Uhr
· Online seit 29.11.2022, 14:13 Uhr
Aufgrund mehrerer Kündigungen und Krankschreibungen bleiben der KESB Ausserschwyz nur noch drei permanente Mitarbeitende. Es ist von einem «deutlichen Führungsdefizit» die Rede. Die Kantonsregierung reagiert und bewilligt zusätzliche Stellen.
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Die Personalflucht ist im Kanton Schwyz kein neues Problem. Bereits im vergangenen August gab es im Spital Einsiedeln eine Massenkündigung. Alle acht Assistenzärztinnen und -ärzte kündigten auf einen Schlag. Nun ist die KESB Ausserschwyz betroffen, konkret ist vom Standort Amtsbeistandschaft March die Rede.

«Deutliches Führungsdefizit»

In einem Vorstoss zweier Kantonsparlamentarierinnen wird die Personalflucht im Amt für Kindes- und Erwachsenenschutz (KESB) Ausserschwyz thematisiert. Carmen Muffler und Elsbeth Anderegg Marthy berichten: «Von verschiedensten Quellen erreichen uns beunruhigende Informationen: Es zeigt sich ein deutliches Führungsdefizit im Amt für Kindes- und Erwachsenenschutz (KESB) Ausserschwyz und als Folge davon eine akute Personalflucht bei der KESB und bei der Amtsbeistandschaft March.»

Fünf Kündigungen und drei Krankschreibungen

Regierungsrätin Petra Steimen-Rickenbacher bestätigt in einer Mitteilung die Problematik des Fachkräfteabgangs. «Fünf Mitarbeitende haben ihre Kündigung eingereicht», erläutert sie. Weiter seien drei Mitarbeitende krankgeschrieben.

Als Departementvorsteherin des Innern des Kantons Schwyz ist Steimen-Rickenbacher für den Vorstoss zuständig. Die Gründe der Kündigungen könnten nicht öffentlich dargelegt werden, heisst es weiter. Von den insgesamt elf Fachkräften sind in absehbarer Zeit also noch drei Personen beim Amtsbeistand March arbeitstätig und arbeitsfähig.

Neue Führungsperson

Der KESB Ausserschwyz wird ein «deutliches Führungsdefizit» vorgeworfen. Das Problem ist scheinbar so einschneidend, dass bereits gehandelt wurde.

Seit Anfang November sind die Leiterin der Amtsbeistandschaft Höfe und der Leiter der Amtsbeistandschaft Mitte als vorläufige Co-Leitung eingesprungen. «Ab 1. Dezember 2022 wird eine externe Person die Abteilungsleitung übernehmen, bis die personelle Situation in der Amtsbeistandschaft March bereinigt und die operative Führung wieder gewährleistet ist», schreibt Steimen-Rickenbacher in der Mitteilung.

Zusätzliche Stellen bewilligt

Nebst der neuen Leitung sollen auch die Mitarbeitenden entlastet werden. Die Regierung bewilligt per 2023 fünf zusätzliche Stellen. «Das bedeutet auch eine Entlastung für die Amtsbeistandschaft March, indem pro Vollzeitstelle Berufsbeistand weniger Mandate geführt werden müssen», so Steimen-Rickenbacher.

So schnell sei das Problem jedoch nicht gelöst. «Es bleibt die Schwierigkeit, dass im Bereich des Kindes- und Erwachsenenschutzes schweizweit ein Fachkräftemangel besteht», lässt die Regierung verlauten. Die Bemühungen zur Rekrutierung neuer Mitarbeitenden seien jedoch weiterhin im Gange.

veröffentlicht: 29. November 2022 14:13
aktualisiert: 29. November 2022 14:20
Quelle: PilatusToday

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