Ortstafeln von Ecce Homo werden mehrmals jährlich gestohlen

«Seit Jahren werden die Ortstafeln immer wieder entwendet», sagt Kristin Nufer-Betschart, Gemeindeschreiberin der Gemeinde Sattel im Gespräch mit PilatusToday und Tele 1. «In den vergangenen Jahren wurden die Diebstähle aber immer häufiger.» So wurden erst vergangene Woche beide Ortstafeln gestohlen, wie ein PilatusToday-Leser bemerkte.

Ersatz für mehrere Hundert Franken im Jahr

Wie oft die Tafeln bereits gestohlen wurden, kann Nufer-Betschart nicht sagen. «Das geht jetzt schon seit Jahrzehnten so.» Die Tafeln müssen entsprechend mehrmals im Jahr ersetzt werden. Dafür sind jährlich mehrere Hundert Franken pro Tafel notwendig. So zahlt die Gemeinde teilweise mehr als tausend Franken im Jahr um den Weiler beschriftet zu halten.

Der Betrag, der dafür benötigt wird, ist daher traditionell im Jahresbudget verankert. Die neuen Tafeln werden von Kanton und Gemeinde finanziert, je nachdem, ob die Tafel auf der Kantonsstrasse oder auf der Nebenstrasse gestohlen wurde.

Verschraubung geändert – nichts genutzt

Um den immer wiederkehrenden Diebstählen entgegenzuwirken, hat die Gemeinde die Verschraubung an Tafel und Stange ändern lassen. «Dann wurde die Tafel samt der Stange entfernt.» Es scheint also nichts zu nützen, die Diebe finden immer einen Weg, die Tafeln mitgehen zu lassen.

Mit dem Ersetzen der Ecce Homo-Tafeln haben Gemeindearbeiter von Sattel also alle Hände voll zu tun. Man warte in letzter Zeit aber etwas länger mit dem Anbringen der neuen Tafeln, damit man nicht alle paar Monate eine Neue braucht.

Was die Gemeinde besonders beschäftigt, ist die Frage, wieso die Tafeln geklaut werden. «Es ist uns völlig unklar, wieso die Ortstafeln immer wieder wegkommen.» Eine Vermutung lautet: Ecce Homo ist lateinisch und bedeutet «Seht, welch ein Mensch!», vielleicht fänden die Diebe dies interessant.

Ein besonders kreativer Dieb hat sich Ende 2022 einen Scherz erlaubt. Der Dieb oder die Diebin stahl die Tafel Ecce Homo zwar, brachte aber ein anderes Schild an, wie der «Bote der Urschweiz» berichtete.

Sogar in den sozialen Medien war der Ortsteil von Sattel bereits Thema. So hat der TikTok-Influencer «Der Praktikant TV» Ecce Homo besucht und mit den Bewohnern gesprochen. Der Name des Weilers störe sie ganz und gar nicht. Im Gegenteil – sie seien stolz darauf.