Erneuerbare Energien

Schwyzer Regierung will Tiefengeothermie nicht weiter untersuchen

07.04.2022, 10:28 Uhr
· Online seit 07.04.2022, 10:27 Uhr
Die Schwyzer Regierung will das Tiefengeothermie-Potenzial nicht weiter untersuchen. Sie gewichtet den Ausbau von Photovoltaikanlagen, Solarthermie, von Nah- und Fernwärmenetzen sowie der Wasserkraft höher als die Entwicklung von Projekten zur Tiefengeothermie. Auch scheut sie sich vor hohen Kosten.
Anzeige

Dies geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Antwort der Regierung auf eine FDP-Motion hervor, die sie ablehnt. Darin wird der Kanton aufgefordert, das Tiefengeothermie-Potenzial im Kanton abzuklären.

Kein Interesse bekundet

Zwar stimme er den Motionären zu, dass im Kanton verstärkt einheimische und erneuerbare Energien genutzt werden sollen, schreibt der Regierungsrat. Aber: Die Abklärungen des tiefen Untergrunds und jegliche Förderungen von Geothermieprojekten müssten aber aus Steuergelder finanziert werden. Dabei handle es sich um sehr hohe Investitionen, wie die Regierung schreibt.

Die von den Motionären vorgeschlagene Erhebung von Gebühren oder Konzessionen, um die Vorleistungen des Kantons später einzubringen, funktioniere nur, wenn auch potenzielle Investoren bereit seien, im Kanton Schwyz ein Geothermieprojekt anzugehen, heisst es weiter. Bis heute seien aber noch nie auch nur ansatzweise entsprechende Interessen bekundet worden.

«Das Risiko, dass der Kanton auf den Investitionen für diekostspieligen Untersuchungen und Abklärungen des Untergrunds sitzen bleibt, ist sehr hoch», hält die Regierung fest.

Investition in andere Energien

Zudem finde bei der Versorgung des Energiebedarfs im Gebäudebereich und in der Mobilität derzeit eine starke Verlagerung von fossilen Energien zu elektrischen Systemen statt. Der Regierungsrat gewichtet den breiten Ausbau von Photovoltaikanlagen, der Solarthermie, von Nah- und Fernwärmenetzen sowie der Wasserkraft höher als die Entwicklung von Projekten zur Tiefengeothermie.

Diese Technologien seien bereits heute technisch und wirtschaftlichumsetzbar. Insbesondere beim Zubau von Photovoltaik-Anlagen in höheren und damit eher nebelfreien Gebieten sowie der Wasserkraft sieht der Regierungsrat ein grosses Potenzial, um die Versorgungssicherheit mit Strom in Zukunft zu sichern.

veröffentlicht: 7. April 2022 10:27
aktualisiert: 7. April 2022 10:28
Quelle: sda

Anzeige
Anzeige
redaktion@pilatustoday.ch